20. Januar 2025 Was wir gelernt haben …
Heute kommt ein etwas älterer Nachtrag vom 8. Dezember 2024
Damals hatten Hanni und Merle angefangen, all jene Dinge zusammenzutragen, die wir (abgesehen vom Segeln) auf einer High-Seas-Reise lernen können bzw. müssen.
Beitragsbild oben: Monopoly-Spiel in Longo Mai © Felix
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Wir sind mittlerweile schon über zwei Monate auf der Gulden Leeuw unterwegs. Als wir gerade mit Blick auf Fort de France am Mizzen Skylight saßen, haben wir uns darüber unterhalten, was wir in diesen Monaten schon alles Sinnvolles oder weniger Sinnvolles gelernt haben. Dabei ist uns aufgefallen, dass das eigentlich gar nicht mal so wenig ist, daher haben wir spontan beschlossen, darüber einen Blogbeitrag zu verfassen.
Was wir schon alles gelernt haben:
- Mit einer Katze frühstückt es sich besser als mit einem Pelikan (Expi-Erfahrung)
- Kotzen mit Aussicht (Top Gallant) macht wesentlich mehr Spaß als ohne
- Es lohnt sich, die Regel „eine Hand für sich, eine fürs Schiff“ zu berücksichtigen (in Erinnerung an die Kartoffelsuppe)
- Es lohnt sich ebenfalls darauf zu achten, auf welcher Windseite man den Foodwaste über Bord kippt. Erspart dem Deckwash-Team eine Menge Arbeit.
- Drei Galley-Wars (Wasserschlachten) sind eine zu viel
- Galley-Raves sind förderlich für die Motivation, nicht aber für die Produktivität (in Gedenken an die Sendung mit der Maus)
- Der Grad zwischen dummen Gedanken oder interessanten Ideen ist genauso schmal, wie die Seile, auf denen wir auf den Squaresails stehen (also eigentlich die ganze Reise)
- Grundsätzlich kann man aus allen Leftovers – von Rotkohl über Nudeln zu Shepperds Pie etc. – eine Suppe kreieren (ergibt dann die gefürchtete Leftoversoup). Einfach mit Wasser pürieren, und am besten versuchen, sie mit Salz und Knorr Gemüsebrühe zu retten. Wenn du keine Ahnung hast, was sich darin befindet, frag besser nicht – manchmal ist es besser, es nicht zu wissen.
- Gebt einer Leftoversoup einen Fancy Namen und jeder wird denken, es ist auch fancy drin (Bsp. Soupe de Napoleon (Rotkohl, Spinat, Nudeln, Wasser). Existiert genauso wenig, wie es schmeckt.
- Mit Öl auf dem Galleyboden ist man zwar wesentlich schneller unterwegs, allerdings auch wesentlich weniger zielsicher (ist bei rolling nicht unbedingt hilfreich)
- Das Schiff ist größer als man denkt – wenn man jemanden sucht, kann das eine Weile dauern. Vor allem, wenn man erst im Kreis umeinander herum läuft und am Ende feststellt, dass sich die Zielperson in einem der Stores versteckt
- Wenn du zu wenig Socken eingepackt hast, geh einfach zur Lost and Found Box. Dort befindet sich ein Sockenvorrat für mindestens zwei Personen.
- Käsechips in der Mikrowelle ist eine eher weniger gute Idee (wir mussten uns von ein paar Tellern verabschieden)
- Wenn du irgendwas haben willst, tausch gegen Mikrowellenpopcorn (hat hier an Bord einen ziemlich hohen Wert)
- Erledige deine Responsibillitys! Ansonsten kann es passieren, dass du nachts z. B. die Toiletten putzen darfst
- Die Türen sind zum Rein- und Rausgehen da, die Portholes eher weniger
- Vor der Wache immer 10 Minuten extra einplanen – die Schuhsuche könnte länger dauern (bei kälterem Wetter für den Ölzeugschrank weitere 5 Minuten)
- Auf Toilette dubble flush (kein Kommentar)
- Immer dran denken, Seile clockwise aufzuschießen. Ansonsten werden aus 5 Minuten ganz schnell 15.
- Der Toaster ist kein Spielgerät für Toasthochsprung. Ist nicht cool, wenn man bei jedem Frühstück fast einen Feueralarm auslöst.
- Falls ein Lebensmittel Querfraß gefährdet ist, verstecke man es in der Kabine des Kochs (und nicht in der Galley!) (RIP an den Honig)
- Querwaschen ist genauso scheiße wie Querfraß
- Die wortwörtliche Bedeutung von Baggy Wrinkles (schützen die Seile vor Verschleiß) in Dänisch ist „Nonnenbeine“
- Beim Aufwecken sind kreative Lösungen gefragt (aber besser ohne die Frage der Schnürsenkelfarbe oder Matheaufgaben)
- In letzter Zeit (Weihnachtszeit) lohnt es sich, an die Decke zu schauen, bevor man sich hinstellt. Es könnte passieren, dass man unter einem Mistelzweig steht.
- Springen an Deck ist nur erlaubt, solange du es im Gamnam-Style tust (we love you Emilie!)
- Solange draußen Sturm ist, bleiben die Türen besser geschlossen (es sei denn, du musst Milch aus den Breezeways holen *keine gute Idee*)
- Im Dorm sind keine Lebensmittel erlaubt – das schließt auch Tabasco-Soße in den Betten mit ein
Das ist jetzt alles eher weniger anwendbares Wissen für Zuhause, Pelikane sind in Deutschland zum Beispiel nicht so sehr verbreitet, und Portholes haben die meisten vermutlich auch nicht im Schlafzimmer. Trotzdem sind dies einige Beispiele für unseren manchmal etwas liebevoll-chaotischen Bordalltag.
Eine liebevoll-chaotische Zeit (hoffentlich ohne Leftover-Soups)!
Eure Hanni und Merle
Aktuelles: Es gibt schon ein Video über unseren Lauf in Longo Mai.
Klickt hier, um es zu sehen!
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Grüße vom 19. Januar 2025:
- Manuel: Ich grüße meine Oma. Mir geht‘s gut. Nichts Besonderes. Grüße an meine Familie.
- Julia: Liebe Grüße an die Gürtelhühner, die 11b, Lina und die ganze Sushigang! Ich grüße meine Oma, Oma und Opa. Ich hoffe allen geht`s gut!. Mir geht`s supi hier in Costa Rica! Meine Gastfamilie ist echt cool. Heute wurde sogar ein Kindergeburtstag gefeiert. Bis dann :)
- Xaver: Viele Grüße an Greta, wünsche dir alles Gute zum 16. Geburtstag, ab jetzt kannst du auch mal ausgeben ;). Liebe Grüße an meine Familie, Costa Rica ist wunderschön und morgen gehen wir Kaffee ernten.
- Philipp: Liebe Grüße an Inge, Papa, Mama, Omas, Opa, Hanni und (vielleicht) Caro. Hab euch alle meistens lieb.
- Carolina: Alles gute nachträglich an Biggi. Viele Grüße an Mama, Papa und Anni und an Opi, Omi. Bin gerade etwas genervt von Leuten. Bald wird‘s aber bestimmt besser (Expi) :) Meine Gastfamilie ist voll nett bis jetzt.
- Laura: Liebe Grüße an meine Familie! Sorry an Mia, dass ich dich nicht auch angerufen habe aber das WLAN war echt nicht so gut. Außerdem liebe Grüße an Susa, ich verstehe mittlerweile erstaunlich viel Spanisch und spreche den schlimmsten Sprachmix! Hab euch ganz dolle lieb!!!
- Colleen: Liebe Grüße aus Costa Rica. Heute war der Run durch den Dschungel, ich hab den zweiten Platz gemacht. Gerade wurde erzählt, dass es zu dem Lauf auch ein Video auf Youtube geben soll. Heute Nachmittag war ich dabei, als eine Bananenpalme gefällt wurde, um die Staude zu ernten.
- Julius: Grüße nach Hause. Heute kamen die noch fehlenden Briefe an. Ich konnte sie zwar noch nicht öffnen, aber ich bin sehr gespannt, sie zu lesen. Hoffe, euch geht‘s gut. Vermisse euch. Julius
- Emilia Z.: Liebe Grüße an meine Familie und alle von denen ich Briefe bekommen habe. Ich habe mich mega darüber gefreut. Heute waren wir auf einer Plantage von unserer Gastfamilie. Dort gab es Kakao, Bananen, Kaffee, Zitronen und alles mögliche andere. Wir haben Bananenstauden geerntet. Es hat richtig Spaß gemacht, mit einer Bananenstaude auf der Schulter durchs Dorf zu laufen. Hab euch alle ganz doll lieb und vermisse euch.
- Lea: Ganz liebe Grüße an alle zu Hause! Der Longo-Mai-Lauf war großartig und ich habe mir nichts gebrochen :) Auf dem Trail hat es echt viel Konzentration gebraucht... Die Stimmung war richtig gut und es hat Spaß gemacht. Die nächsten Tage haben wir viel Programm und Spanischstunden. Mein Spanisch wird besser und ich kann jetzt schon mehr reden und verstehen. Denke an euch und hab euch ganz doll lieb!!! @Mama+Papa+Janna
Eure Lea - Linnéa: Liebe Grüße an meine Familie und Freunde und alle die mir Briefe geschickt haben, besonders Lonna. Die Brief-Fische waren auf jeden Fall der beste Brief den ich bekommen habe. Habe mich aber sehr über alle Briefe gefreut. Habe euch alle ganz doll lieb!
- Perseus: Hab den Lauf überlebt! Und nicht nur das, ich hab trotz mehrfachen Umknickens und brüllender Hitze wirklich gut durchgezogen und die 5 km gut geschafft. Hab jetzt nicht gewonnen oder so aber das ist ja wurscht. An meine Familie: ich würde am liebsten direkt wieder mit euch telefonieren, hab noch so viel zu erzählen. Ich wohne schräg gegenüber der evangelischen Kirche und bin da jetzt schon ein paar mal gewesen, die sind aber nicht so lutherisch mäßig drauf sondern mehr so Baptisten/Pfingstler-mäßig. Kommt mir sehr vertraut vor, nur dass halt alles auf Spanisch ist. Ja genau, und bitte vergesst es dieses Mal nicht: ich würde mich auf den Azoren sehr über Post freuen! Na ja, morgen haben wir Kaffee-Ernte und am Dienstag Zuckerrohrernte. Wird bestimmt cool. Ansonsten geht es mir soweit okay, langweile mich etwas und so aber whatever. Bis Baldrian, hab euch lieb!
- Rosalie: Liebe Grüße an zuhause. Ich habe hier eine tolle Zeit und habe mich sehr über eure Post gefreut!
- Katharina: Hallo ihr da draußen, vielen Dank an alle, die mir eine Karte geschrieben haben. Es war sehr schön, die Briefe zu lesen und an zu Hause zu denken. Außerdem sende ich viele Grüße an alle, die das hier gerade lesen. Viele Grüße an meine Familie, an meine Freunde, an Frau Stammwitz und Dr. Mittag, an Lutz und F. Habt eine schöne Woche und wir hören uns wieder in zwei Wochen.
- Florian: Hi an meine Familie. Der Run heute war ganz easy. Auch noch Grüße an My Jacket. Schwaben sind besser als die Badner.
- Marie: Ich grüße meine ganze Familie! Insbesondere meinen Opa, Sarah, Bettina, Carla, Jojo – gestern bin ich mit meiner Gastfamilie im Garten ihrer Familien-Omi gewesen. Es war wie im Paradies: zwischen haushohen Bananenstauden, hunderten Tomatenpflanzen, Mandarinen-, Orangen-, Papaya-, Maracuja-, Mango-, Zitronen- und AvocadobätronenAnanasgewächsen, Kräutern über Kräutern, Kurkumawurzeln, Zuckerrohr, Kakaobäumen und vielen weiteren mir unbekannten Gewächsen stand diese kleine alte Dame mit all ihrem Wissen vor einem Feuerofen und gab mir ihre jüngst gerösteten Kakaobohnen zum kosten. Ihre selbst gemachte Schokolade...einzigartig. Der Lauf heute war wild und hat mega Bock gemacht! Grüße an all meine Sportsleute – mir fehlt offenbar Bewegung!
- Luca: Huhu nach Hause! Es war sehr schön mit allen zu telefonieren, vor allem, weil das Internet hier echt gut war :) aber es war schade, dass ich nicht alle erreichen konnte. Ich freu mich schon mit euch wieder zu Telefonieren beim nächsten mal. Mama, Annika und Helena, hab euch lieb! (Hab den Brief von Helena heute bekommen voll lieb! Vielen dank) Franz, war geil mit dir kurz zu quatschen und sorry Fanny, dass ich direkt auflegen musste, als du noch dazu gekommen bist :( Oh und Mama, ich glaube Annika ist mehr dahinter, dass ich ein Auto bekomme als ich im Moment :) (Fast der ganze Brief war darüber und Franz hat Sachen erzählt) Hab euch lieb!!!