21. Februar 2025 Expi-Rückblick: Sparen, sparen, sparen

Expi-Gruppe 5 auf ihrer Reise durch Costa Rica:
Lasse, Luca, Lennart, Xaver, Sky, Artur, Phillipp und Judith
 
Tag 1:
Alles begann an einem Mittwochmorgen, als bei vier von acht Leuten der Wecker um 6:15 Uhr klingelte. Für die anderen vier begann der Tag ca. 30 Minuten später, als sie um 6:45 Uhr irgendwie aufgewacht sind, und somit einen sehr, sehr stressigen Morgen hatten, da der Plan war, sich um 7:00 Uhr zu treffen. Mehr oder weniger pünktlich sind wir dann schwer bepackt zur Bushaltestelle gelaufen, wo auch kurze Zeit später Sinas Expigruppe aufkreuzte. Irgendwann zu Richtzeiten der Deutschen Bahn kam dann der Bus, der uns nach San Isidro de General brachte. Hier ging es weiter im Stress, da unser Anschlussbus eigentlich schon abgefahren sein sollte. Schnell ausgestiegen und mit schlechtem Spanisch haben wir dann unseren nächsten Bus gefunden, der schon dabei war loszufahren, aber wir konnten ihn noch anhalten. Eigentlich wollten wir nur nach Dominical fahren und am nächsten Tag weiter nach Uvita, aber wir sind einfach im Bus sitzen geblieben und erst in Uvita ausgestiegen.

Los geh’s an der Bushaltestelle in Longo Mai

Los geh’s an der Bushaltestelle in Longo Mai © Sina

Hier versorgten wir uns bei der Bank mit Geld und beim Supermarkt mit Nahrungsmitteln und dann ging es los, den Campingplatz zu suchen, der laut Reiseführer 2007er Edition kostenlos sein sollte. Über Phillipps Drohne hatten wir eine Karte und somit sind wir nicht mal planlos umhergewandelt, sondern hatten ein klares Ziel. Auf dem Weg zum Campingplatz wurde unser Wunsch erfüllt, den wir vor Beginn der Expi hatten, nämlich Whale Watching zu machen, da in Uvita gerade Buckel- und Grindwalsaison war und der Ort für die Sichtung dieser bekannt ist.

Beim ersten Laden wurden wir mit dem Preis von 75$ p.P. abgewiesen, aber bei dem zweiten hat Artur seine Verhandlungsskills ausgepackt und wir standen am Ende mit einem Preis von 40$ p.P. da, was für alle fein war, obwohl wir 20$ aus eigener Tasche zahlen mussten. Nachdem wir dieses Geschäft erledigt hatten, sind wir weiter Richtung Campingplatz, der (wen wunderts) nicht kostenlos war. Der eigentliche Preis lag bei 14$ p.P.p.N. Aber am Ende haben wir doch nur 10$ p.P. für beide Nächte bezahlt. Dann wurden noch schnell Reis mit Bohnen gekocht und der Abend endete ziemlich früh, da wir am nächsten Tag früh raus mussten für das Whale Watching.

Tag 2:
Diesmal klingelte der Wecker für uns alle gleichzeitig um 6:30 Uhr. Zum Frühstück gab es bei uns Reis mit Bohnen, da wir dachten, dass es einfach zu kochen sei und es in den Gastfamilien auch immer so lecker geschmeckt hat. Leider kam es der Qualität, die wir aus Longo Mai kannten, nicht so nahe und wir haben das Essen mehr in uns reingezwungen als genossen.

Mehr oder weniger pünktlich ging es dann zum Whale Watching Center, wo wir schon erwartet wurden. Unsere Tourguidin hat uns zuerst leider mitgeteilt, dass Schwimmwesten Pflicht sind, aber naja wir waren trotzdem gehyped. Dann ging es los. Zuerst sind wir zu Fuß Richtung Nationalparkeingang und Strand gelaufen, wobei wir schon auf dem Weg ein paar Dinge sahen, wie z.B. ein paar Steine, die von den Ureinwohnern stammen. Auch hatten wir die Hoffnung, durch einen Stein, der in einem Sumpf geschmissen wurde, ein Krokodil zu sehen, aber dabei hatten wir leider Pech, und das sollte uns noch länger verfolgen. Nach der Enttäuschung keine Krokodile gesehen zu haben, ging es dann endlich an Bord des Bootes. Und wie wir geahnt hatten, waren wir nicht allein, sondern wurden von so ca. 15 anderen Tourbooten begleitet. Als erste Amtshandlung sind wir an den Strand des Nationalparkes gefahren, der passenderweise wie die Schwanzflosse eines Wales aussieht. Dort sind wir schnorcheln gegangen und haben ein paar Kugelfische und eine Moräne gesehen. Danach ging es weiter raus, mit hohem Tempo und in Begleitung vieler anderer Boote, wir wussten also dass irgendein Tier gesichtet wurde. Dann sahen wir sie: Delfine direkt neben uns. Sie schwammen ein bisschen neben uns her und in der Ferne haben wir ein paar beim Springen beobachtet. Unsere Tour ging dann weiter Richtung einer kleinen Insel, wo wir frische Früchte zu essen bekamen. Dann ging es vorbei an einem Strand, an dem wir ursprünglich schlafen wollten, aber von unserem Guide wurde uns erzählt, dass der Strand bei Flut komplett unter Wasser steht. Zum Glück sind wir da nicht geblieben. Das wars dann auch schon wieder mit der Tour. Ein bisschen demotiviert sind wir noch am Strand Richtung der Walflosse gelaufen, allerdings war die Flut schneller als wir und somit konnten wir den Plan auch knicken. 

Vorbereitung zum Whale Watching in Uvida

Vorbereitung zum Whale Watching in Uvida © Judith

Chillen am Strand von Uvida

Chillen am Strand von Uvida © Judith

Sonnenuntergang am Strand von Uvida

Sonnenuntergang am Strand von Uvida © Judith

Dann ging es zurück zum Campingplatz, wo wir einfach gechillt haben. Abends haben wir uns den Sonnenuntergang angeschaut, und Judith hat versucht, Artur einen Backflip beizubringen, was erstaunlich gut funktioniert hat. Zum Essen gab es leckere Empanadas und dann ging es wieder frühzeitig ins Bett.

Tag 3:
Heute hatten wir wieder einen strikten Zeitplan, der auch mehr oder weniger gut funktioniert hat. Zum Frühstück gab es Leftovers, also wieder Reis mit Bohnen. Dann packten wir fix unsere Sachen und zogen ab zurück Richtung Bushaltestelle. Es waren nur ca. 2,5 km, aber der Marsch war ziemlich anstrengend, weil es auch morgens schon sehr heiß war. An der Bushaltestelle hielten wir nach einem Bus nach Golfito Ausschau. Zwischendurch wurden wir von einen Mann angesprochen, der uns einen privaten Bus direkt nach Golfito andrehen wollte, welcher aber komplett außerhalb unseres Budgets lag. Kurze Zeit später kam dann ein Reisebus, der uns zu unserem Glück für 10$ p. P. direkt nach Golfito brachte.

An der Bushalte hat der Busfahrer schon unser Gepäck eingeladen, einsteigen konnten wir allerdings erst an dem Busbahnhof vom Ort. Ca. 2 bis 3 Stunden später kamen wir dann in Golfito an. Im Bus machten wir zufällig die Bekanntschaft eines Mannes, mit dem wir uns ein wenig über Golfito und die Umgebung unterhalten haben. Praktischerweise konnte er uns auch ein paar Tipps geben, wo wir vielleicht schlafen könnten. Von der Haltestelle mussten wir erstmal noch ein paar Kilometer in den Ort laufen, wo wir uns dann einen Plan ausdachten, wie wir am besten einen kostenlosen Schlafplatz finden.

Ankunft in Golfito

Ankunft in Golfito © Luca

Strand von Golfito

Strand von Golfito © Luca

Ich (Lasse) und Luca haben uns mit Judith von der Gruppe getrennt, allerdings nicht um einen Schlafplatz zu suchen, sondern um ins Krankenhaus zu gehen, da Lucas Fuß Faxen gemacht hat (out of nowhere ist Lucas Fuß am vorherigen Abend einfach auf das Doppelte angeschwollen und die Fußmärsche, die wir in den letzten Stunden hinter uns hatten, haben der Besserung nicht zwingend beigetragen). Bis wir durch waren, war es bereits dunkel und der Arzt konnte uns auch nicht weiterhelfen bei der Schlafplatzsuche.

Aber die andere Gruppe hatte einen vielversprechenden Plan. Wir sind also zurück zur Gruppe, denn der Plan war, mit einem Boot an den gegenüberliegen Strand, den Playa Cacao zu fahren, an dem eine andere Expigruppe anscheinend auch schon geschlafen hat. Allerdings verschwindet auch hier der Strand, wenn die Flut kommt. Während wir auf das Boot warteten, hielt ein Polizeiauto auf der anderen Straßenseite und Luca entschied sich dazu, einfach mal die Polizisten nach einem Schlafplatz zu fragen. Leider konnten sie kein Englisch, aber einer der Polizisten rief seinen Bruder an, welcher der englischen Sprache mächtig war und der meinte, er wäre in fünf Minuten bei uns.

Das Warten machte sich auf jeden Fall bezahlt, denn als der Bruder, der sich als Gilberto vorstellte, kam, meinte er einfach so, dass wir in seinem zweiten, leerstehenden Apartment schlafen könnten und das noch dazu kostenlos. Natürlich nahmen wir das Angebot an. Einen kurzen Fußmarsch später waren wir schon da und bezogen das Haus. Es hatte eine Küche, Dusche und eine Toilette und zum Supermarkt mussten wir auch nur ein paar Minuten laufen. Fürs Abendessen haben wir wieder Reis gekocht, diesmal allerdings mit Gewürzen und es war echt lecker. Pläne für die nächsten Tage hatten wir noch nicht, und irgendwann sind wir alle ziemlich erschöpft schlafen gegangen.

Lasse


Tag 4:
Tag vier begann für uns mit ganz entspanntem Ausschlafen und, nachdem alle nach und nach aufgewacht sind, mit einem (sehr leckeren) Porridge. Für manche mag die Nacht auf dem Boden noch etwas unbequemer gewesen sein als die Tage zuvor, da es den ein oder anderen Kandidaten mit einem Loch in der Isomatte gab und so hart der Sandboden am Campingplatz schon gewesen sein mochte, wurde das durch den nur mehr oder weniger intakten Betonuntergrund bestimmt getoppt. Nach einer Vollversammlung während des Essens stand der Plan für den Tag fest: Nix machen und ein bisschen entspannen. Obwohl wir gestern noch darüber gelacht hatten, konnte ich (Luca) so sogar den Anweisungen des Doktors Folge leisten, nicht allzu viel durch die Gegend rennen und meinen Fuß schonen.

Die Gruppe teilte sich dann ein weiteres Mal. Die eine Hälfte lief zum Supermarkt und ein bisschen in der Gegend rum, während die Anderen weiterhin im Haus von Gilberto selbiges und den freien Tag genossen, sowie die Zeit mit dem Schneiden eines Drohnenvideos und dem Schreiben eines Essays (Und wie sich das für einen freien Tag gehört natürlich auch schlafen) zugebracht hat. Das Nachmittagsprogramm wurde dann noch ein wenig angepasst, da einen ganzen Tag nur rumhängen auf Dauer doch etwas langweilig wird, vor allem, wenn man sich an der Küste des Pazifiks in Costa Rica befindet.

Um unsere Umgebung für mindestens den nächsten Tag noch ein wenig besser kennenzulernen haben wir uns aufgemacht und sind erstmal in Richtung Hafen marschiert. Dort hatten wir kurz ein wenig Hoffnung, vielleicht für die nächsten Tage ein Boot mieten zu können, um einen Boat Day zu machen. Nachdem es aber schon etwas später war und die Angestellte uns keine Antworten mehr geben konnte, sind wir dann einfach noch ein wenig in dem Hafen/Resort Bereich gewesen und haben uns da ein wenig umgeschaut. Den Abschluss des Tages hat für uns das Abendessen gebildet, das aus für unsere Gruppe typischen Empanadas bestand. Diese haben wir vor der Haustür gemacht, was dann dazu geführt hat, dass es in unserem „Wohnzimmer“ ein wenig nach Frittenbude roch. Der Geruch hat uns aber nicht davon abgehalten uns dann auf unsere Isomatten zu legen und direkt einzuschlafen.


Tag 5:
Der fünfte Tag unsere Expi hat sich anfangs nicht besonders von Tag vier unterschieden. Aufstehen, auf das Leben klarkommen und Kaffee in einer improvisierten Maschine machen (selbst gebastelt aus einer alten Fantaflasche), Dann nochmal, jetzt mit besseren Voraussetzungen, versuchen, auf das Leben klarzukommen, irgendwann anfangen, Frühstück zu machen und dann natürlich auch essen.

Eigentlich gab es auch für den heutigen Tag nicht wirklich einen Plan, weshalb wir uns dann bei unserem Gastgeber nach ein paar Ideen, den Tag zu verbringen, umhörten. Nach keiner sonderlich langen Abwägung der Möglichkeiten saßen wir dann um 11:00 Uhr auf der Tribüne des örtlichen Fußballstadions, das praktischerweise direkt vor unsere Haustür lag, und haben ein Spiel der 3. Costa-ricanischen Liga geschaut. Für nur 1000 Colones pro Person konnten wir uns nicht nur anschauen, wie die Herrenmannschaft von Golfito gegen einen anderen Verein gewonnen hat, sondern auch, wie die Ultras mit Trommeln, Rasseln und etwas, das sehr stark nach einem Vergaser aussah, extremen Lärm veranstaltet haben. Auch Gilberto war da und trötete bei jedem Tor seine nähere Umgebung mit einem Muschelhorn bis zum Tinitus. Für weitere 500 Colones haben wir uns dann alle ein Eis in der Plastiktüte gekaut und das Spiel genossen. Nachdem das Spiel entschieden war, sind wir die paar Meter zurück zu unserer Bleibe gelaufen und bereiteten uns für das eigentliche Highlight des Tages vor.

Beim Fußballspiel der 3. Liga von Costa Rica in Golfito

Xaver, Sky und Artur beim Fußballspiel der 3. Liga von Costa Rica in Golfito © Xaver

Tagesschau am Boden unseres Apartments in Golfito

Tagesschau am Boden unseres Apartments in Golfito © Judith

Von Gilberto wurden wir zu einem Hartplatz-Fußballspiel gegen ihn und seine Mannschaft um 17:00 Uhr eingeladen. Dort angekommen wurden wir in zwei Mannschaften aufgeteilt (wir haben noch ein wenig Unterstützung von der Gegenmannschafft bekommen) und fingen an, zu spielen. Die Überraschung war groß, als wir feststellen mussten, dass die gegnerische Mannschaft gut etwas zu bieten hat und es doch eine etwas größere Herausforderung werden würde, als ursprünglich angenommen. In der immer noch beachtlichen Hitze des Abends haben wir uns über den Platz laufend ordentlich einen abgeschwitzt, uns aber auch nicht unterkriegen lassen. Der Endstand betrug dann 6:5 für uns.

Oberste Priorität für uns war nach dem Spiel und wieder im Haus angekommen, den gröbsten und größten Gestank zu beseitigen, indem wir alle einmal Duschen gegangen sind. Wir hatten uns bezüglich des heutigen Abends im Vorhinein schon abgesprochen und wollten uns bei Gilberto für all die Gastfreundschaft mit einer Einladung zum Abendessen bedanken. Er hat es allerdings mal wieder geschafft alle Erwartungen zu übertreffen und uns nicht nur eingeladen, auch die dritte Nacht bei ihm zu verbringen, da es laut ihm nicht besonders klug sei, die Grenze sonntags zu überqueren, sondern uns auch noch zum Abendessen eingeladen. Wir wollten dann das Beste daraus machen und haben trotzdem angeboten unsere Empanadas zu machen, was er aber mit dem Argument, das er schon alles eingekauft hätte und das Essen ja sowieso schon fast fertig sei, ablehnte.

Für uns gab es dann also Hähnchenschenkel mit Reis und sogar Fresco zum Abendessen und das Ganze, ohne zu kochen. Nachdem wir uns alle satt gegessen hatten und Lennart auch noch sein Erfolgsmoment des Tages vergönnt wurde (Er hat sein Sudoku, an dem er ca. den ganzen Tag saß, mit einer unglaublichen Aneinanderreihung von Flüchen und Beleidigungen beendet) sind wir ins Bett gegangen.


Tag 6 und 7:
Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker an unserem vorletzten Tag. Für uns bedeutete das aufstehen, frühstücken und unseren ganzen Kram wieder in die Rucksäcke stopfen. Nach der Verabschiedung von Gilberto kam um 9:30 Uhr unser Bus in Richtung Grenze. An der Grenze angekommen brauchten wir erst einige Momente um uns zurecht zu finden, fanden aber relativ schnell den Platz, wo wir uns offiziell in Costa Rica austempeln konnten. Von einer dort arbeitenden Frau, die wir auf dem Weg getroffen hatten, wurde uns dann aber gesagt, dass wir erst die Taxes zu zahlen hätten, wovon wir zu dem Zeitpunkt alle das erste Mal gehört haben. Wir kämpften uns dann zwischen den gigantischen für Amerika typischen LKWs unseren Weg auf die andere Straßenseite und konnten dort bei einer „leicht“ genervten Grenzarbeiterin 9 Dollar pro Person loswerden. Nach einer kurzen Gegenrechnung, was das für unser weiteres Budget bedeutete, überquerten wir ein weiteres Mal die Straße, diesmal wirklich zu dem Schalter, an dem wir uns die Stempel abholen konnten, die unseren Aufenthalt in Costa Rica offiziell beendeten.

Beim Grenzübertritt nach Panama

Beim Grenzübertritt nach Panama © Judith

Nachdem wir das Grenzgebäude Panamas hinter uns ließen, war die nächste Challenge, mit einem äußerst verhandlungsfreudigen Busfahrer auf eine Preiseinigung zu kommen. Er wollte von uns nicht nur Geld für unsere Sitzplätze, sondern auch für unsere Rucksäcke, da diese natürlich ebenfalls Platz im Bus wegnehmen würden. Dem guten Mann muss man natürlich zugestehen, dass das ein sehr gutes Argument ist, besonders um mehr Geld zu verdienen, unter Anbetracht der Tatsache aber, dass wir fast allein in dem Bus waren, hat uns das eher weniger überzeugt ... Final haben wir uns dann auf 3$ pro Person geeinigt. Die nächste Stunde verbrachten wir also in dem Bus, der uns zu unserer letzten Station bringen sollte ... David.

Den Bus verließen wir, in David angekommen, eher unplanmäßig. Irgendwann, als wir die Stadt schon zu 2/3 durchquert hatten, fiel uns auf, dass Aussteigen eigentlich eine gute Idee wäre. Mit dem Handy des Busfahrers mussten wir vor unserem Ausstieg noch feststellen, dass wir David um 2/3 zu viel durchfahren hatten, da unser AirBnb relativ am Ortseingang lag. Mit der Hilfe einiger sehr hilfsbereiter Passanten und Mitarbeiter eines Autohauses mussten wir unseren Fehler mit einem 45-minütigen Fußmarsch wieder gut machen. Mit einer auf Karton gezeichneten Karte und einem, mit Arturs Kamera abfotografierten Google Maps Ausschnitt, navigierten wir uns bei größter Hitze den Weg zu der klimatisierten Bleibe.

Die Ankunft im AirBnb war für uns wie eine Erlösung, alle Rucksäcke wurden in eine Ecke geworfen und nach einer kleinen Besichtigung des Hauses inspizierten wir alles, was uns der Fernseher für die nächsten 24h bieten konnte. Nachdem wir uns relativ schnell auf die ersten drei Filme geeinigt hatten, war als nächstes die Essensplanung dran. Wir schrieben alle möglichen Gerichte auf und was wir dafür benötigen würden. Anschließend haben sich alle außer Judith aufgemacht den nächsten großen Supermarkt zu finden. In einem SUPER 99, der alle Erwartungen übertraf, wurden wir fündig. Für schlappe 120$ kauften wir alles, was das Herz begehrte und dafür sorgen würde, dass wir das AirBnb mit mindesten 5 kg mehr auf der Waage wieder verlassen sollten.

Zurück beim Haus haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt, die einen, die sich um den ersten Film und die anderen, die sich um das Abendessen kümmern sollten. Zum Abendessen gezaubert wurde von Artur Hähnchen, welches er in der Pfanne gebraten hat, Empanadas von Luca und Xaver, ein Caesar Salat von Judith und Mac & Cheese von Luca. Um das alles noch zu toppen, gab es zur Feier des Tages noch für jeden zwei Heineken 0.0 %. Mit all dem Essen und den Getränken gestärkt, haben wir uns dann erst „Wolf of Wallstreet“ gewidmet, danach „Ted 1“ und direkt im Anschluss „Ted 2“. Um 5:00 Uhr in der Früh, nach besagten drei Filmen, haben wir eine kurze Pause eingelegt, in der manche für zumindest zwei Stündchen kurz schlafen gingen, andere aber weiterhin wach blieben und danach weiter Filme schauten.

Endlich wieder ein Fernseher!

Endlich wieder ein Fernseher! © Judith

Sky rechnet die Finanzen der Expi durch

Sky rechnet die Finanzen der Expi durch © Judith

Geweckt wurden alle Schläfer ca. zwei Stunden später zu einem schon fast fertig bereiteten Frühstück bestehend aus Pancakes mit Vanilleeis, Baguette mit Nutella, Rührei und Milchshakes. Während des Essens besserten wir unser Allgemeinwissen mit Jules Videos über Deutsche Bundesländer auf. Nach und nach hat jeder dann auch noch einmal die Gelegenheit wahr genommen unter eine für uns luxuriöse Dusche zu gehen und sich seit langem mal wieder ordentlich frisch zu machen. Als das und der Abwasch erledigt waren, hieß es für uns auch schon wieder „aufsatteln“ und in Richtung Bambu Hostel laufen. 30 Minuten später, waren wir nur noch einmal abbiegen vom Hostel entfernt und nach weiteren 5 Minuten standen wir dann vor dem uns schon bekannten Gitter, das für uns offiziell das Ende der Expi darstellte.

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„Sparen, Sparen, Sparen“ wurde ihnen präsentiert von Carsten (Das ... sieht gar nicht gut aus), der Tagesschau, dem Heute Journal und der Zeit im Bild. Besonderer Dank gilt natürlich Gilberto, seinem Freund, der sich nach Skys Flanke in der Entfernung verschätzte und sich bei seinem Sturz das Knie fies anschlug, der Frau vom Campingplatz, die uns einen Kaffee schenkte, nachdem Judith pflichtbewusst wie sie ist, den Preis in 5er und 10er Colones Münzen bezahlen wollte, dem Bootsfahrer bei unserer Whale watching Tour, der so angenehm fuhr, dass Lasse, Lennart und Phillipp bequem schlafen konnten und dem Arzt, der für 5 Minuten Fuß anfassen und drei Fragen stellen 400$ verdiente.

Für uns haben all diese Leute und noch viele andere, die wir auf dem Weg trafen, die Expi so werden lassen, wie sie eben geworden ist. Und obwohl wir nicht ganz so viel rumgekommen sind wie andere Gruppen, haben wir sehr viel erlebt!

Luca