19. Februar 2025 Expi-Rückblick: Sieben Heldinnen

14.2.2025; 20:30 Uhr
Koordinaten: 21°30.674´N 80°47.387´W
Zurückgelegte Seemeilen: 8345 nm
Wetter: wolkig, kein Wind und kurzes Hosen Wetter · Wind: 1-2 O
Momentane Geschwindigkeit: 1 kn · Kurs: NO
Ziel/Destination: Kuba
Stimmung: supi dupi
Marines Leben: fliegende Fische und Orcas

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Expiiiiiiiiblogggggggg


(„Ich bin ferrückt mit Rechtschreibfehler“ Zitat Finja)

Dies ist die Geschichte von sieben tapferen Heldinnen, die sich erfolgreich durch die Höhen und Tiefen von Costa Rica geschlagen haben, auch bekannt als Finja, Laura, Colleen, Emilia, Rosa, Lea und Sina.


Was vorher geschah:
Nichts.
 
Naja, wir haben uns erst in Longo Mai für ca. 5 Stunden zusammengesetzt und einen (nicht wasserfesten) Plan geschmiedet. Was dabei letztendlich rausgekommen ist, steht im folgenden :)

Bei der Expiplanung

Bei der Expiplanung © Laura


3 Tage später:
1. Etappe
Nachdem wir uns alle mit mehr oder weniger vielen Tränen von unseren Gastfamilien verabschiedet haben, ging es dem Abenteuer entgegen, endlich los auf Expiiiiiiiiii! Morgens um 7 Uhr (eher 7:30 Uhr) trafen wir uns an der Cruz (eine Kreuzung in der „Mitte“ von Longo Mai, der typische Treffpunkt für alles Mögliche) und wir wanderten los in Richtung Hauptstraße ca. 2 km zur Bushaltestelle. Nach 10 Metern gab es schon die erste Beschwerde über zu schwere Rucksäcke, aber schließlich haben wir es alle (noch ohne Rückenschmerzen) zum Bus und von dort nach Buenos Aires geschafft.

Nach dem Einkaufen für die nächsten 2 bis 3 Tage und einem improvisierten Mittagessen haben wir uns auf die Suche nach einem fahrbaren Untersatz gemacht und dazu einem Random Typ angesprochen und gefragt, ob er uns zufälligerweise ein Stück mit in die Berge nehmen kann.

So wie es der Zufall wollte, wohnte er Zitat: „Nur ein kleines Stück, so 20 km entfernt, und der Weg dauert nur zwei Stunden“ in den Bergen.
15 Minuten später saßen wir zusammen mit/auf unseren Rucksäcken hinten in seinem Viehwagen. Unsere Stimmung stieg exponentiell mit den zurückgelegten Höhenmetern und der immer besser werdenden Aussicht. :)

Expi1 auf dem weg nach Olan

Expi1 auf dem weg nach Olan © Laura

Unser Gruppe im Viehwagen

Unser Gruppe im Viehwagen © Laura

Unsere Gruppe mit Gastgebern

Unsere Gruppe mit Gastgebern © Rosa

Angekommen sind wir dann in Olán, einem 45 Personen Dorf, wo uns unser Fahrer (Josué) angeboten hat, in seinem leeren Gästehaus zu übernachten. Nachdem wir zusammen mit ihm den Sonnenuntergang betrachtet hatten, haben wir uns über den Gasherd, Sanitäranlagen und fließend Wasser gefreut. Geschlafen haben wir unter den Sternen auf der kleinen Dachterrasse zusammengequetscht zu sechst auf drei Matratzen. Am nächsten Morgen konnten wir sogar kurz nach dem Sonnenaufgang die Bauern beim Melken beobachten.

Den Tag haben wir damit verbracht, nach einer Rückfahrtmöglichkeit zu suchen (haben keine gefunden und deswegen ein Taxi bestellt). Anschließend haben wir unseren Nachmittag am nahegelegen Wasserfall mit entspannten Aktivitäten, wie lesen, Natur scouten, im Wasserfall duschen und Haare schneiden (Lea von Meister-Meerschweinchen-Friseurin Colleen mit Rosas Bastelschere) ausklingen lassen.

Unser Ausblick

Unser Ausblick © Laura

Sonnenuntergang

© Laura

Der nächste Tag begann mit einem Skorpion auf Colleens Kopfkissen, sowie einem entspannten Frühstück mit selbstgemachtem Käse und frisch gemolkener, noch warmer Milch von Josués Familie und ging mit Packchaos und einem zweiten Skorpion in Rosas Schuh weiter. Gegen 9 Uhr hatten wir endlich alles, auf das am Vortag organisierte Taxi geladen und durften erneut die wunderschöne Fahrt durch die Wolken genießen.

 

2. Etappe
Zurück im stickig warmen Buenos Aires (vor allem im Vergleich zu der kühlen, frischen Bergluft) haben wir nach einem Stopp am Supermarkt, zum Vorräte-Auffüllen, gerade so noch den einzigen, täglich fahrenden Bus nach Golfito erwischt. Dort angekommen haben wir uns mehr oder weniger direkt auf die Suche nach einem Schlafplatz gemacht. Da wir die Auskunft bekommen haben, dass es an unserem eigentlich angepeiltem Strand (Playa Cacao) Krokodile gibt, haben wir uns nach einer Alternative umgeschaut, indem wir verschiedene Menschen nach einem Stück untouristischem Strand gefragt haben. Ein Mann mit einem PickUp meinte, er kann uns mit seinem Boot zu einer „verlassenen“ Insel bringen. Wir waren super begeistert von diesem Angebot und fuhren dann auf seiner Ladefläche ein Stück aus der Stadt raus. Von dort aus sind wir mit seinem Bötchen, Kokosnüsse angelnd dem Sonnenuntergang entgegen, zu der Insel geschippert.

Bootsfahrt

Bootsfahrt © Emilia Z.

Dort angekommen haben wir den Haken an unser scheinbar perfekten Insel herausgefunden: MÜCKEN!‘  5 Minuten später waren wir vollkommen zerstochen (Spoiler: in den nächsten Tagen wurde es nicht besser). Während die eine Hälfte einen Mini-Mini-Swimcall gemacht hat, hat die andere angefangen, Holz zu sammeln und ein Feuer zu machen. Im inzwischen Dunklem haben wir dann unser Zelt aufgebaut, Nudeln mit Tomatensoße über dem Feuer gekocht und Hängematten am perfekt geeigneten Baum direkt neben uns aufgespannt. Während dem Essen haben wir vermehrt merkwürdige Geräusche wahrgenommen. Ein Waschbär. Der von unserem Gemüse/Obst-Beutel angezogene Besucher, störte sich überhaupt nicht an den Lichtern unserer Stirnlampen, von denen er in diesem Moment entlarvt wurde.

Schon jetzt komplett vollgesandet, krochen wir recht bald in unsere Schlafsäcke. Den nächsten Tag haben wir quasi nur im Meer verbracht, mit Ausnahme der von Sina verordneten Essens-, Schatten-, und Trinkpausen. Zwischendurch haben wir die Insel (in Crocs) gescoutet: Mangroven, witziges Gras, Ruinen alter Restaurants/Hotels, sowie ein wie aus dem Bilderbuch geschnittenes Papageienpärchen, welches sich an den Mandelbäumen zu schaffen gemacht hat und natürlich jede Menge Kokosnusspalmen. Am „Feu-Feu“ (Finjas Bezeichnung für Feuer) haben wir zum Abendessen Stockbrot gefüllt mit Piña-Marmelade (Ananas) und absolut riesigen Marshmallows gegessen, wieder mit Besuch von mittlerweile drei Waschbären. Am nächsten Morgen wurden wir leider schon wieder von unserem netten Fahrer abgeholt.

Baum mit old mans beard

Baum mit old mans beard © Rosa

3. Etappe:
Wieder am Festland, sind wir anders als ursprünglich geplant mit dem Bus direkt zur Grenze gefahren. Mit einem rieeeeeeesigen Eisbottich und Teilchen vom Bäcker ausgestattet, planten wir unsere weitere Reiseroute. Relativ schnell überquerten wir die Grenze und mussten uns wegen Zeitmangel (die Sonne stand schon echt tief und wir wollten eigentlich einen Schlafplatz vor der Dunkelheit haben) in den nächstbesten Bus quetschen, der direkt und angeblich ohne Zwischenstopps nach Davíd fährt. Leider wurden wir krass von dem Busfahrer abgezogen und mussten mehr als das Doppelte bezahlen. Schließlich in David angekommen (mittlerweile im Dunkeln) standen wir da: ohne Schlafplatz.

Was nun? Lieber mehrere ungewisse Kilometer in die Natur laufen oder bei einem sehr unsympathisch wirkenden Hotel für zwei Zimmer unser letztes Geld ausgeben? Da beides für uns nicht wirklich eine Option war, haben wir einfach an einladend aussehenden Häusern geklingelt und gefragt, ob wir dort im Garten unser Zelt aufschlagen können. Beim zweiten Versuch haben wir eine ältere Dame beim Blumengießen angesprochen und nach kurzem Erklären, wer wir sind (und sie uns nicht mehr für Soldaten gehalten hat) ein leeres recht großes Kellerzimmer bekommen, um darin zu übernachten. Dankbar haben wir uns dort breitgemacht und zum wiederholten Mal ein Matratzenlager aufgeschlagen. Zum Abendessen gab es Bananenchips, Schoki, Gummibärchen und noch mehr Süßkram...

Am nächsten Morgen sind drei Menschen erst Richtung Bäcker gegangen, um Frühstück zu besorgen, und dann auf Bank-Suche um Geld zu wechseln - quer durch David zu acht Banken, weil jede Bank uns zur Nächsten geschickt hat. Als wir es dann endlich nach zwei Stunden geschafft hatten, sind wir mit dem Bus nach Empfehlung unserer Gastgeberin, nach Boquete gefahren. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch in einem Outdoorgeschäft noch eine coole abschließende Aktivität, wie Rafting zu finden (leider alles zu teuer), sind wir zu einem nahegelegenen Park gelaufen um dort (es war schon 15:30 Uhr) Mittag zu essen.

Mit unserem letzten Geld haben wir uns noch einen schönen letzten Abend gemacht, was eignet sich dafür denn besser als Pizza? Im Restaurant Tomate loco („Das ist Finja die zu lange in der Sonne stand und Zucker gegessen hat“ Zitat Sina) hat sich jeder von uns eine super leckere Pizza gegönnt. Zusätzlich saßen wir alle in Handtücher eingehüllt da, weil es in der Bergstadt im Vergleich zum restlichen Panama extrem kalt war. Auch im Bus zurück wurden wir deswegen ein klitzekleines bisschen komisch angeschaut, haben aber letztendlich eine wurderbärige  letzte Expi-Nacht (mit einer an den Rand verbannten Rosa, damit sie uns nicht wieder von den Matratzen verdrängt) verbracht.

Wir sind in Panama

Wir sind in Panama © Laura

Der letzte Morgen begann wieder mit Gebäck und Obst aus dem Supermarkt, sowie Kaffee von unserer Gastgeberin (drei Tassen für Sina, weil der Großteil von uns keinen Kaffee trinkt). Hörspiel-hörend haben wir über mehrere Stunden unsere vorher gekauften T-Shirts als Expi-Shirts bemalt und uns anschließend auf den einstündigen Marsch zum Endziel der Expi gemacht: dem Bambú-Hostel. Dank des Laufens hatten wir sogar noch Geld übrig, was wir für ca. 2 kg Eis und unterschiedlichste Früchte ausgegeben haben, die wir als letzte Amtshandlung der Expi feierlich und extrem glücklich mit dem Ablauf der Expi, verspeist haben. :)
 
Autorinnen: Rosa, Laura, Colleen

 

Grüße vom 16.2.2025:

  • Finja: Ich vermisse euch megaaa dolle, freu mich aber sehr auf Kuba. Auch wenn die Etappe ziemlich hart war da ich sehr seekrank war, war es trotzdem schön und ich freu mich schon auf Morgen. 
  • Rosa: Alles Gute zum Geburtstag Tamina, vermisse dich und hoffe du hattest einen ganz tollen Tag. An alle anderen die das lesen, fühlt euch gedrückt, Wassermelonensmoothie, hab euch ganz dolle lieb. Nach Kuba wechseln die Watches. Es ist so schnell vergangen und ich bin voll traurig das einfach schon 4 1/2 Monate rum sind. Ganz viel Glück bei deiner ersten Prüfung Sascha, ich denke an dich, du schaffst das.
  • Laura: Expi war echt supi dupi und ich bin echt glücklich, dass wir von allem irgendwie was hatten: Action und entspannt, Berge und Meer, ... Ganz liebe Grüße an Marie und Rosalie, wir müssen es irgendwann mal durchziehen und gemeinsam bei Rosalies Hütte Ski-/Schlitten fahren oder wandern! Hab euch ganz dolle lieb und fühlt euch gedrückt!!!