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10. Februar 2025 Backstreets back alright ...
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10.2.2025 14:45 Uhr
Koordinaten: 11°31.564‘N 78°30.840‘W
Zurückgelegte Seemeilen: 7762 nm
Wetter: Mischung aus Sonne und Wolken Wind: 5 NO
Momentane Geschwindigkeit: 4,7 kn
Kurs: 10°
Ziel: Kuba
Stimmung: Zurückkehrende Lebensgeister
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Eine Abhandlung über die verschiedenen Stadien der Seekrankheit.
Für Seekrankheit sollte man den Spruch „Ich kann gar nicht so viel essen. wie ich kotzen möchte“ in „Ich kann gar nicht so viel kotzen ... wie ich möchte“ umändern. Die schlimmste Phase des Seekrank-Seins ist die, in der man kotzen möchte aber nicht kann.[1]
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Karo, Felix und Feli beim Überlebenskampf am Skylight © Marie
Phase 1: Das nicht wahrhaben wollen
Ist die Phase, die durch das Nicht-wahrhaben-Wollen oder -Können geprägt ist. Meist kann das Eintreten in dieses Stadium durch das vehemente Beharren auf dem eigenen Wohlbefinden erkannt werden. Sätze wie „Mir geht es supi“ oder „Alles in Ordnung“ bekommt man so des öfteren zu hören. Der Übergang in Phase 2 kann sich durch kleine Füllwörter unterscheiden, aber auch fließend von statten gehen. Sätze von Betroffenen können sich dann auch wie folgt anhören: „Noch geht es mir gut“.
Phase 2: Die Realisation
Häufig wird die zweite Phase durch das erste mal kotzen eingeleitet oder durch die Unfähigkeit, die banalsten Aufgaben auf die Kette zu kriegen. Man kann Leute, die sich gerade in dieser Phase befinden leicht daran erkennen, dass sie halbtot irgendwo (im besten Fall auf der Leeseite) herumsitzen und ihre Lebensentscheidungen hinterfragen. Studien mit betroffenen Personen haben ergeben, dass besonders die tiefsten Gedanken in diesen Momenten zum Glück durch die Unfähigkeit des Betroffenen unausgeführt und nur Gedanken bleiben.[2]
Phase 3: Das Hoch[3]
Das Hoch[4], eine der eher angenehmeren Stadien der Seekrankheit, tritt meistens nach dem ersten mal Übergeben in Aktion. Das Gefährlichste an dieser Phase ist das zu überhebliche Aufnehmen der gebesserten Gesamtsituation. Sinnvoll genutzt werden kann diese Phase zum Beispiel durch das Verrichten der Notdurft. [5]
Phase 4: Die Akzeptanz
Nach den Anstrengungen der ersten Phasen kann man Patient:innen der 4. Phase daran erkennen, dass sie sich schlafend oder leeren Blickes Brot essend in der Nähe von Kotz-Hotspots befinden. Das Akzeptieren der eigenen Situation geht auch hier meistens einher mit Gedanken, die Alles und Jeden hinterfragen und sich hauptsächlich um die effizienteste Lösung des eigenen Unwohlseins drehen.
Phase 5: Apathisches Beinahe (Ab)leben
Hauptsächlich ist diese, von den meisten als schlimmste und unvorhersehbarste Phase gefürchtet, an folgenden Anzeichen zu erkennen. Die Ausstattung einer sich in dieser Phase befindlichen Person kann zwischen einem Eimer, einem Aufkleber hinter dem Ohr oder einem Kaugummi variieren. Symptome sind das Starren in undefinierte Ferne, das ist sowohl sitzend als auch liegend möglich; und die absolute Unfähigkeit, nachdem man angesprochen wurde, zu reagieren bzw. zu antworten mit Sätzen die komplizierter sind als „Mhm“ oder „Ne“.
Phase 6: Die Genesung
Menschen in der letzten Phase der Seekrankheit gewinnen wieder an Mut und Farbe, das Schlimmste ist überlebt. Häufig wird dies kommentiert mit neuem Witz über die durchgestandene Krankheit. Songs wie „I‘m still standing“ oder „Backstreets back“ können auch anderen Patient:innen, welche sich noch in früheren Phasen befinden, Energie schenken.
Luca, Felix
[1] Dies ist die Meinung des Autors und nicht notwendigerweise die Meinung von High Seas
[2] „Ich wäre Anousch heute wirklich fast an die Gurgel gegangen nach ihren Tipps, was gegen Seekrankheit helfe, ihres Glückes war ich dazu nur nicht im Stande“ - Felix
[3] Das klingt eigentlich schon echt episch.
[4] lässt man sich bei der Benennung der Phase „Das Hoch“ ein zweites mal durch den Kopf gehen (man beachte den gekonnten Wortwitz) so klingt es immer noch episch.
[5] Die Erfahrung zeigt, ein Besuch auf der Toilette kann sich gleich doppelt lohnen. Sollte man währenddessen kotzen müssen ist der Weg zur Schüssel nicht weit, ein schnelles Umdrehen genügt meist. Eine weitere positive Auswirkung ist, dass Phase Nr. 3 in der Häufigkeit der Wiederholungen nicht begrenzt ist.
Grüße:
- Lucie: Heyy, ich lebe noch :) Hab Grüße schreiben bisschen vergessen- bin aber immer noch nicht seekrank!! Ich staye strong! Alles liebe nach Hause und hab euch alle lieb!
- Emilia G: Liebe Grüße, ich kann mich Lucie nur anschließen, Seekrankheit ist eine Illusion. Voll geil wieder auf See zu sein, aber noch bisschen Gewöhnungssache mal wieder mehr Seegang zu haben und nicht einfach vom Rückenwind über den Atlantik gepustet zu werden. Ich hoffe es geht euch allen gut. Hab euch lieb.
- Florian: Hi an meine Family endlich haben wir mal wieder über 15 Knoten Wind.
- Merle: Hallo an alle Zuhause! Mir geht‘s noch soweit gut, noch war ich nicht seekrank. Hab euch lieb!
- Julian: Viele Grüße an Zuhause! Stimmung is grad nich so toll, weil die neuen Watches echt scheiße sind. Bin mit voll vielen Leuten, mit denen ich nich so klarkomme, aber wir haben schon einen neuen Plan erstellt, der hoffentlich ab Kuba eintritt. Dafür bin ich überhaupt nicht seekrank und das Wetter ist eigentlich ganz geil.
- Caspar: Viele Grüße an zu hause!! Mir geh‘ts voll geil, auch wenn der Seegang grade richtig komisch ist.Ich Freue mich auf Cuba und ich habe erfahren, dass wir nach Bay of pigs farhen, wie Merle sagen wurde „Ist das Toll!“.Greetings to Maria, Osakr and Otto and everyone else at home-having a load of fun!
- Moritz: Viele Grüße an zuhause! Mir geht‘s gerade sehr gut, nur dass ich ein bisschen seekrank bin.
Manuel: Ich grüße meine Oma. Mir geht‘s gut. Ich war nur n bisschen seekrank. Habe son Quallenstich auf meinem Fuß. Heilt aber schon ab. Grüße auch an meine restliche Fam. - Artur: Viele Grüße nach Hause, nach zwei Tagen in Portobelo sind wir jetzt wieder auf See. Seekrankheit ist echt wieder ein Ding und auch ich war in den letzten Zwei Tagen ein bisscchen wackelig unterwegs, aber OHNE Kotzen. Sonst muss ich mein Leben hier wieder ein bisschen sortieren, ich schlafe jetzt unten was todes der Krampf ist und auch normale Dinge wie waschen usw. sind durch Seekrankheit ein bisschen eingeschränkt. Ich hoffe es geht euch allen gut, ich denke in den letzten Tagen irgendwie sehr oft an Föhr!
- Max: Viel Grüße an Zuhause. Ich Genieße es gerade sehr. Das Wetter ist super. Es ist nicht mehr so heiß wegen dem Wind. Ich freue mich schon sehr auf Cuba. Hab euch alle Lieb.
- Feli: Alles alles Gute zum Geburtstag an Papa, ich hab dich ganz dolle lieb und vermisse dich sehr. Ich denk an euch bis bald.
Lasse: Schöne Grüße nachhause, ich hoffe euch geht es allen gut und ihr genießt die Zeit. Wir sind gerade auf dem Weg nach Kuba. - Lea: Die Seekrankheit ist jetzt nach zwei Tagen durchgestanden... die Tage waren heftig und wir haben zusätzlich jetzt auch noch Galley, wuhuu, meine persönliche Seekrankheitshölle! Ansonsten pushen wir trough und ich hoffe auf unsere Ankunft auf Kuba am Freitag oder Samstag. ETA (Vorraussichtliche Ankunft) ist bisher der 14.02., das macht mich gerade happy! Fühlt euch gegrüßt und gedrückt. („roughe“ Seeee!)
- Laura: Gaaaanz liebe Grüße an Felix, Oscar, Mama und Papa! Ich bin gerade auf einem Knie mit fertig abgespültem Topf durch die gesamte Galley geschlittert und habe in den letzten 2 Tagen mehr Seekrankheitskaugummies gegessen als die letzten 3 Monate ansonsten geht‘s mir supi dupi hab euch gaaaaaaanz dolle lieb. :)