24-Stunden, HARDSTYLE und Schlamm

17.12.2024, 21:00 Uhr
Koordinaten: 11°59.826‘N 61°45.906‘W
Zurückgelegte Seemeilen: viele
Wetter: Sonnig, aber mit viel Regen
Wind: O 2
Momentane Geschwindigkeit: vor Anker
Kurs: Norden, Richtung Weihnachten
Ziel: nicht untergehen
Stimmung: weihnachtlich

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24-Stunden, HARDSTYLE und Schlamm

 

Disclaimer: Der Blog enthält ironische und sarkastische Inhalte, Hyperbeln und gewisse Abläufe und Handlungen werden überspitzt dargestellt. Bitte mit Humor nehmen! :)

Dieser Blog ist biologisch abbaubar und wird für den Deutsch Unterricht recycled.

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06:30 Uhr, Gulden Leeuw, Dorm:

„HARDCORE WILL NEVER DIE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ schreit eine Stimme, gefolgt von einem 200bpm-Beat aus einer Musikbox. Es ist Zeit zum Aufstehen und die Anchorwatch hat einen wahren Diamanten (manche sagen auch Lärmbelästigungsmusik) zum Wecken ausgesucht.

 

06:36 Uhr, Gulden Leeuw, Breezeway:

Draußen in den Hängematten bekommt man davon nichts mit. Von der Sonne geweckt, steht man langsam auf und schlurft zum Frühstück in die Studentmess. Vorher muss man natürlich die Hängematte abbauen, da es vorkommen kann, dass die Matte einkassiert wird, wenn man nur 5 MINUTEN AUF KLO IST!

 

06:47 Uhr, Gulden Leeuw, Studentmess:

Nach einem guten Marmeladen-Nutella-Panzer (Sandwich mit mehr Marmelade und Nutella als Brot) müssen sich die Tauchleute beeilen ihre Sachen zu packen, da sie gleich nach dem Mustering von Bord gehen. Der Rest frühstückt entspannt, ist jedoch mental extrem belastet durch das anstehende Putzen.

 

07:43 Uhr, Gulden Leeuw, Überall:

„MMMMMUUUUUSSSSSTTTTTEEEEERRRRRIIIIINNNNNGGGGG!!!!“ wird in einer unangenehm hohen Stimme durch das ganze Schiff gebrüllt.

Zwei Minuten später haben sich fast alle auf dem Vordeck versammelt. Nach weiteren neun Minuten ist die Crew genervt und die Schüler:innenschar endlich komplett. Nach dem Hinweis der Crew, dass man auf den vorderen Toiletten nicht kacken darf, was eigentlich schon seit zwei Monaten klar sein sollte, da die vorderen Pumpen dort für Größeres zu schwach sind, können die Pädis (Pädagog:innen) den Tagesablauf ansagen, wobei eher schlecht als recht dabei gelauscht wird. Als dann pünktlich um acht das erste Tender fährt, ist es schon fast ein Wunder.

 

9:00 Uhr, Atlantik, Salsa (Tauchboot)

23 Meter über dem Meeresgrund sitzen fünf „advanced Divers“ auf der Salsa, bereit einzutauchen in die unergründlichen Gewässer des Atlantik. Neben bunten Fischen, Adlerrochen und Kugelfischen, kann man auch Haie und Wracks besuchen. Der einzige Nachteil dabei ist, dass einem irgendwann die Luft ausgeht.

Genau wie den Leuten von der Laundry, die bei der dreckigen Wäsche lieber den Atem anhalten. Auch die Verantwortlichen für die Sanitation bereiten sich auf ihren ganz persönlichen „Tauchgang“ unter die Klobrille vor. Denn bevor das Boot nicht glänzt und glitzert darf man nicht von Bord.

Nach dem Tendern an Land beginnt auch für die Nichttaucher das Tages-Programm. Zuerst geht es zu einem Wasserfall, das war der Plan. Nach einer 52-minütigen Busfahrt und einem 30-minütigen „Powerwalking“ durch den Regenwald und über eine lange Straße sollte das Ziel eigentlich erreicht sein. Jedoch wollten die Pädies (Pädagog:innen) den Wegzoll sparen. Deshalb wurde aus dem kurzen Fußweg eine 1,5 Stunden Wanderung auf einem moorartigen Trampelpfad durch den Regenwald. Das Ergebnis war, dass erst 1,5 Stunden hin und dann fast alles wieder zurück gelaufen wurde, bis der Wasserfall gefunden wurde. Dank Regen und Schlamm war uns die Waldwanderung gut anzusehen.

 

Regenwald

Lunch im Regenwald © Felix

17:02 Uhr, Aquanauts, Steg

Die Tenderfahrer sehen eine mit Schlamm bedeckte Gruppe auf sich zu kommen. Mit blutigen Beinen und Socken, die mal weiß waren, jetzt aber eher einer benutzten Babywindel ähneln, steigt die Truppe ins Tender. Die Tendersdriver haben Angst um die Sauberkeit der Tender und würden am liebsten einfach wegfahren um dem zwangsmäßigen „Tender-Cleaning“ zu entkommen.

Bei der Überfahrt zur Gulden macht die gratis Dusche von Tenderfahrer Benni auch keinen Unterschied mehr. Bei seinem einzigartigen Fahrstil wird alles nass, außer sein Humor:

„Ja, wenigstens habt ihr Spaß!“ – Benni

 

17:14 Uhr, Gulden Leeuw, Vordeck

„War zwar kein Kopfsprung, bekommt aber als Arschbombe eine 6 von 10“, hallt es über Vordeck. Es ist Swimcall und die Ankerwatch macht aus Langeweile einen Sprungwettbewerb, in Kategorien wie „Köpper Contest“, Beste Arschbombe und der schmerzhafteste Sprung. Und wie fast immer ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Sky und Sammy, jedoch mischt heute auch Titus mit.

 

17:37 Uhr, Gulden Leeuw, Studentmess:

Bereits eine halbe Stunde vor Beginn des Abendessens gibt es eine Schlange von Leuten die als erstes ihr Essen haben möchten. Was natürlich nie funktioniert, weil die Watch und Galley vor dürfen und es einige Vordrängler gibt. In der Schlange herrscht manchmal starke, erotische Energie, was zu herzvollen Küssen und Umarmungen unterm Mistelzweig, welcher direkt über der Schlange hängt, führt. (natürlich ist es freiwillig).

Normalerweise wäre es in der Studentmess nicht so voll, aber leider wurden einige Teller draußen vergessen. Als Strafe ist es allen für eine Woche verboten draußen zu essen.

Vom hoffentlich leckeren Essen gesättigt, versammeln sich alle um 6:45 Uhr zum Mustering. Nach ein paar Ansprachen von der Crew und ein paar saftigen Shoutouts (Danksagungen an Personen) zerstreut sich die Menge allmählich. Die Leute aus dem Tenderkomitee versammeln sich zum Tendermeeting, das APK (Abendplanungskomitee) setzt sich zusammen um ein paar coole Filme rauszusuchen, das Weihnachtskomitee kümmert sich um das perfekte Weihnachten und die Ländgäng plant den nächsten Landgang.

 

20:30, Gulden Leeuw, Vordeck

Endlich ist die Galley fertig. Für das APK heißt das, time to shine. Auf dem Vordeck werden Hängematten aufgespannt und Isomatten ausgelegt. Die Leinwand wird herunter gelassen und ein wunderbarer 0,30€ Mikrowellen-Popcorn Geruch erfüllt die Luft. Auf der Leinwand erscheint die „Black Pearl“ und die gut bekannte, typische „Fluch der Karibik“ Musik ertönt aus dem Lautsprecher. Spätestens bei der Stelle mit „Ich hab ein Glas voll Drääääääeeck, ich hab ein Glas voll Dräääääeeeck“ (Filmzitat) ist die Hälfte eingedöst. Müde schleppt sich die Menge am Ende des Films in ihre Betten und Hängematten. Die Augenlider werden schwer und …

 

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang © Julius

 

Nächster Tag:

 

06:30 Uhr, Gulden Leeuw, Dorm:

„HARDCORE WILL NEVER DIE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ schreit eine Stimme gefolgt von einem 200bpm-Beat aus einer Musikbox.

 

Julius & Kefi

 

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Grüße:

  • Julius: Habe mir einen Spiegel in den Arm gerammt, musste mit Sekundenkleber geklebt werden.
    Mama, vermisse deine Plätzchen, vor allem die Vanille Kipferl und Elisenlebkuchen. Morgen gehe ich zum ersten mal Tauchen, bin sehr gespannt wie es wird.
    Grüße an Markus, hab hier einen echt Krassen Kakao gefunden, der würde dir gefallen.
    Wir bekommen am 23. unser Handy und es kann sein, dass es durch die Zeitverschiebung bei euch echt spät werden kann. Vermisse euch, Julius
  • Manuel: Ich grüße meine Oma. Außerdem grüße ich meine Familie und Freunde. Mir geht‘s gut. Keine besonderen Vorkommnisse.
  • Luca: Huhu Mama ;) Ich glaube ich hab ein neues Hobby! Auch wenn du gesagt hast ich soll das nicht machen … Naja Tauchen ist schon unfassbar GEIL!!! Ich kann dir wahrscheinlich mehr erzählen wenn wir telefonieren aber wir hatten heute die Pool Session und das alleine war schon so witzig und ich freue mich auf die weiteren Tauchgänge. Ich bin auch sehr stark dafür, dass wir nochmal ins true blue resort gehen und bei den Aquanauts tauchen gehen (auch weil ich da Merch haben mag aber das sau teuer ist) aber auch weil die Leute so unfassbar nett sind. Annika und Helena, hab euch lieb und vermiss euch. An alle anderen auch viele Grüße hoffe euch geht‘s gut und ich freu mich schon anzurufen!
  • Finja: Hi, ich vermisse euch sehr. Besonders das Kekse backen, ich hoffe bei euch ist es etwas kälter. Der Tauch-Verein bei dem wir sind ist soo mega. Ich hatte heute die Pool Session, die war richtig toll. Morgen geht es das erste mal ins „open Water“ an ein Wrack. Ich bin schon sehr aufgeregt und an meinem Galley-Tag (Vormittag frei) geh ich in einen Supermarkt der mega amerikanisch sein soll. Ich mache Fotos, versprochen. Hab euch lieb. Liebe dich Marcos.
  • Katharina: Viele Grüße an Zuhause. Hier in Grenada ist es echt cool und ich habe beim Tauchen einen Rochen gesehen der so groß war wie ein Mensch. Mein Highlight auf der Reise ist bis jetzt allerdings Sandy Island. Es war dort so schön und in jeder Ecke waren Einsiedlerkrebse. Mir geht es gut und ich hoffe euch auch. Ich freue mich schon auf den 23. ;)
  • Julia: Hallo! Ich freue mich schon sooo sehr auf den 23.12. ihr glaubt es gar nicht. Ich vermisse euch sehr. Ich vermisse auch eine Nacht, die ich durchschlafen kann, ohne früh geweckt zu werden. Hier läuft überall Weihnachtsmusik, aber so richtiges Weihnachtsfeeling habe ich noch nicht. Eigentlich wollte ich heute wieder in einer Hängematte draußen schlafen, aber es regnet schon wieder. Es regnet immer dann, wenn man es am wenigsten braucht. Letzte Nacht musste ich mein Hängemattenlager verlassen aufgrund des Regens. Das nervt ein bisschen. Bis zum 23. !!!
  • Perseus: Hallo an die GrönHörnies und an meine Freunde! Ich habe am 23.12. Handyzeit (bei euch so gegen Abend), also seid nicht überrascht, wenn zwischen 19 und 23 Uhr bei euch das Handy klingelt! Ich habe übrigens meinen Tauchkurs fertig, es war super cool. Der Stress der Weihnachtszeit ist auch hier (zusätzlich zum normalen Stress) so richtig angekommen. Wir haben ambitious plans für den Heiligen Abend, es wird einige Arbeit für das Komitee, aber der Rest hat hoffentlich einen richtig feierlichen Abend. Schlaf ist im Moment ständig Mangelware, es ist super anstrengend aber da muss man durch. Alles Liebe an alle, besonders an die, die ich am 23. nicht erreichen kann. :)
  • Laura: Liebe Grüße an Edith, weil ich immer an dich denke, wenn ich mein Tagebuch öffne. Viele Grüße auch an den TSC Delfin Kirchseeon, ich hab einen absolut riesigen Rochen und richtig viele Fischies gesehen und hoffe ich kann am 22. oder 23.12. noch zwei extra Tauchgänge machen. Mama, Papa, Felix, Oscar, Oma hab euch ganz dolle lieb!!!
  • Clara: Liebe Grüße an meine Fam. und an meine Freunde besonders Milian. Omg, ich hatte heute einfach meine erste Tauchstunde im Meer es war soooo cool. Ich hab richtig viele Fische gesehen, sie waren sooo schön bunt. Ich freue mich auch schon richtig auf Weihnachten, auch wenn es definitiv anders wird aber zuhause. Hab euch meeega doll lieb. Busssssi Clari
  • Linnéa: Liebe Grüße an meine Familie und Freunde. Morgen habe ich meine erste Tauchstunde bin sehr gespannt aber habe auch bisscehn Angst. Glaube aber das wird richtig cool. Hab euch ganz doll lieb und vermisse euch. Freue mich wenn wir am 23. wieder telefonieren können.
  • Lia: Ganz liebe Grüße an meine Freunde und Familie, ich hoffe es geht euch allen gut. Mir geht‘s super, ich glaub das ist einer der besten Landstays so weit. Ich bin mit SSI rechtzeitig fertig geworden, und morgen gehe ich das erste mal Tauchen!! Ich hatte jetzt ein paar Tage Programm an Land, und es war richtig cool, wir waren schon in einer Schokoladenfabrik, in der Stadt und fast an einem Wasserfall (wir wollten den offroad Weg nehmen um nichts zu bezahlen, es war sehr lustig und matschig aber die Wasserfälle haben wir nie gefunden...) Sonnst kriegen wir am 23. vier Stunden Handyzeit, also mehr als genug Zeit, und ich freue mich schon total mit allen von euch zu reden. :)