1. August 2024 Auf Grund gelaufen
Datum: 1.8.2024 (über den 24.7.2024)
Koordinaten: N52° 55.145‘ O5°03.780‘
Kurs: Richtung Makkum
Wetter: Segeltauglich, kühl, trocken
Windstärke und –richtung: NNO, 4-5
gesetzte Segel: alle 4
bisher zurückgelegte Seemeilen: wir haben heute zusammennaddiert, mindestens 300 nm
Stimmung: Crazy
Abendessen: Nudeln mit Tomatensoße
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Hallihallo an alle in der zivilisierten Welt,
letzten Mittwoch, am 24. Juni sind wir im Wattenmeer trocken gefallen. Trockenfallen heißt, dass man bei ablaufendem Wasser so nah wie möglich an die Küste oder in seichte Gebiete fährt, bis man aufläuft. Dann wartet man ab, bis das ganze Wasser abgelaufen ist und das Schiff freigelegt ist.
Unser Plan war es dann im freigelegten Watt zu grillen. Wir sind also auf die kleine Insel Richel (die ein Naturschutzgebiet ist) zugefahren, bis wir aufgelaufen sind. Achtung: Unser Schiff ist ein Plattbodenschiff, das bedeutet, dass wir keinen Kiel haben und somit auch ohne Wasser gerade stehen. Solltet ihr also auch einmal Trockenfallen, dann tut das nach Möglichkeit mit einem Schiff ohne Kiel.
Wir haben von unserem Skipper Joska eine Einweisung bekommen, auf was wir aufpassen müssen, und durften danach über die Leiter ins noch unter Wasser stehende Watt klettern. Zu diesem Zeitpunkt war das Wasser noch ungefähr einen Meter hoch. Wir konnten uns dann rund um das Schiff bewegen und durften sogar 400 Meter weiter zum sogenannten Wattwächterposten laufen, wo wir ein nettes Ehepaar trafen, die dort für eine Woche stationiert waren, um im Watt zu forschen. Außerdem haben wir einen Eimer Muscheln gesammelt, die wir am Freitag gekocht haben und einen Teller voll Seesterne (sie wären sowieso gestorben, da sie an der Luft lagen).
Philipp und ich durften noch den Metalldetektor von David ausleihen, um im Watt nach „Schätzen“ zu suchen (Spoiler: wir haben nichts gefunden). Ich bin dann wieder an Bord gegangen um bei der Vorbereitung des BBQs zu helfen. Mitten in der Vorbereitung hörten wir plötzlich ein großes Gelächter, das von Deck kam. Anonyme Person XY wollte den Foodwaste (Biomüll) aus der Galley (Kombüse) über Bord werfen (das ging, weil wir weit genug von der Küste entfernt waren). Ohne nachzudenken hat diese Person den stinkenden Eimer voller Essensreste leider nicht irgendwo ausgeleert, sondern direkt neben der Leiter, über die wir hoch und runter kommen. Jetzt mussten wir also aufpassen, dass wir beim Betreten des Watts nicht in die Eierschalen oder Kidneybohnen vom letzten Abendessen treten.
Wir mussten uns jetzt ein bisschen beeilen, weil das Wasser schon stark zurückgegangen war und wir pünktlich zu Ebbe grillen wollten. Nachdem wir alles vorbereitet hatten und das Wasser verschwunden war, haben wir angefangen zu grillen. Es gab Käseschnitzel, die etwas zu schwarz wurden, Bratwürste von denen sechs ins Wasser gefallen sind und dann salzig schmeckten, einigermaßen dunkles Grillgemüse und Schweinestreifen, die tatsächlich sehr lecker waren (Shoutout an Oskar).
Als das Schiff wieder schwamm, sind wir im Sonnenuntergang noch ein bisschen weiter raus gefahren, um nicht am nächsten Morgen wieder trocken zu fallen und haben geankert. Ich fand das Trockenfallen sehr interessant und es machte deutlich, wie stark Ebbe und Flut eigentlich sind.
Matthias
Grüße:
- Matthias: Liebe Grüße an alle Selbitzer, ich freue mich schon auf Samstag. Liebe Grüße auch an Mama und Papa & Tante Corny (danke für deine lieben Nachrichten).
- Alle: Liebe Grüße an J. und A.
- Bean: Grüße an A., langweilig ohne dich, hab dich lieb.
- Caspar: Viele Grüße an Mami, Papi, Omi, Nana und Kalle! Bis ganz bald, ich vermisse euch sehr!
- Philipp: Gute Besserung an meinen Vater und meine Großmutter.
- Hannes und Vici: Ganz herzlichste Grüße an unsere WG in Lüneburg :)
- Alma: Grüße an Jacob :)
- Lulu: Liebe Grüße an Jakob!