18. Januar 2023 Wiedersehen in Longo Mai
Datum: 17.1.2024
Position: Longo Mai / Costa Rica
Kurs: Workshops, Kaffee- und Zuckerrohrernte …
Wetter: 32 °C (Die Vögel singen und alle möglichen exotischen Tiere um uns herum stimmen in das Morgenkonzert ein.)
Stimmung: voller Erwartung, neugierig, aufgeregt
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Halli hallo,
Heute (Mittwoch) ist unser erster kompletter Tag in Longo Mai, Costa Rica. Ganz schön heiß hier. Aber von vorne: Am Dienstag sind wir hier in den Gruppen la Ceiba und la Gamba zu unterschiedlichen Zeiten angekommen. Der Bus der la Gamba Gruppe kam schon um 14 Uhr im Dorf an. Nachdem das Gepäck ausgeladen wurde, versammelten sich alle im Rancho, unserem Aufenthaltsort. Dort wurden wir bereits in unsere Gastfamilien eingeteilt. Mit den Familien sind wir dann in unsere Häuser für die nächsten zwei Wochen gekommen und hatten Zeit uns einzuleben. Wir mussten – wie zu erwarten – mit Händen und Füßen kommunizieren, haben es aber doch irgendwie geschafft zusammen Abend zu essen und anschließend die la Ceiba Gruppe willkommen zu heißen. Erst gegen 7 wurden sie am Rancho abgesetzt.
Das Wiedersehen war strange, da wir uns jetzt das erste Mal sechs Tage nicht gesehen hatten. Auch wenn das für normale Freundschaften nicht viel Zeit ist, fühlte es sich fremd an. Wir hatten total vergessen, wie viele Leute wir eigentlich sind und es hat sich angefühlt, als hätten wir uns ein halbes Jahr lang nicht gesehen. Das kann natürlich auch daran liegen, dass wir so viel erlebt haben. Dementsprechend hatten wir uns einiges zu erzählen. In dem Moment haben wir realisiert, was für eine Familie wir geworden sind und dass die Hälfte der Reisezeit einfach schon um ist. Das hat sich angefühlt wie ein Schlag in den Bauch.
Als wir uns dann ausmalten, wie es am ersten Mai werden wird, haben wir echt Angst bekommen. Wir sind wie eine große Familie und genauso schmerzhaft wird es auch sein, wenn wir uns voneinander verabschieden müssen. Wir haben bis jetzt immer unseren Alltag miteinander verbracht. Auch wenn das häufig anstrengend ist, werden wir uns grade deshalb vermissen. Alleine der Gedanke, ohne deine Freunde zu frühstücken, fühlt sich total ungewohnt an.
Umso mehr genießen wir jetzt die Zeit hier. Der erste Tag diente der Einführung in das Dorf. Nachdem wir alle unsere Portion Reis gefrühstückt hatten, trafen wir uns um 7:30 Uhr am Rancho. Es begann mit einigen Kennenlernspielen und der Einteilung in unsere Spanischlerngruppen.
Anschließend begannen wir die Führung durch das Dorf, welche sich bereits als herausfordernd darstellte (Berg plus Sonne). Uns wurden die beiden Kirchen (evangelisch und katholisch), das Wasserfiltersystem, die Schule sowie eine Zuckerohr- und eine Kaffeeplantage, auf der wir im Laufe der Zeit auch arbeiten werden, gezeigt und erklärt. Als letztes wurde uns der Fluss gezeigt, unsere Rettung für die Mittagssonne. Da wollen wir gleich hin, deshalb wars das für heute.
Ciao Kakao, eure Mira und Lotta