Die Lietz im TV – in der aktuellen Wochenserie von RTL Nord! 

Teil 1 – Jetzt ansehen

Teil 2 – Jetzt ansehen

Teil 3 – Jetzt ansehen

Teil 4 – Jetzt ansehen

Virtueller Tag der offenen Tür am 14. Dezember - via Zoom live von Spiekeroog!

Hier anmelden

23. März 2024 Nordatlantik mit Swimcall und Seekrankheit

Position: 35°14,789´N 61°13,323´W
Kurs: 43°
Bisher zurückgelegte Seemeilen: 10531,45 nm
Wetter: kalt, leichtbewölkt. kaum Wind · Temperatur: 21,2°C
Gesetze Segel: 0
Geschwindigkeit: 6,5 kts
Stimmung an Bord: sehr gut
Anzahl Seekranken Personen: gestern 20, heute 3
---

Während der 12 bis 16 Uhr Watch kamen dem Kapitän und den Offizieren die Idee einen Swimcall auszurufen. Bei über 5,000 Metern Wassertiefe und mitten auf dem Nordatlantik wurde also unser erster Swimcall während der Fahrt ausgerufen. In Rekordgeschwindigkeit wurde über das Lautsprechersystem ein Mustering angesagt, Rettungsring und Leiter aufgebaut und die Badesachen rausgeholt. Der Swimcall steigerte die, wegen des wunderschönen Wetters, sowieso schon sehr gute Stimmung.

Swimcall

Swimcall - wenn das Schiff zum Freibad wird © Amelie V.
Beitragsbild oben: unser Schiff aus Schwimmer:in-Perspektive © Amelie V.

Sprungturm Bugsprit

Sprungturm Bugsprit © Eric

Philip beim Swimcall

Philip fliegt © Eric

5000 Meter Wasser unter uns

5000 Meter Wasser unter uns © Peggy

Aber auch die Tagesschau zu schauen, im PoWi Unterricht, war für viele ein Highlight. Außer für Moritz, der war enttäuscht, dass Streich den SC Freiburg verlässt.
Ansonsten sind einfach alle glücklich, dass der Seegang nicht so schlimm ist, wie erwartet oder wie er gestern war. Nachdem uns gestern die Kaltfront passiert hatte, wurde das Wetter nur noch besser. Die Wellen blieben aber erstmal noch relativ hoch, sodass in der Nacht noch der ein oder andere Fisch etwas von unserem Kaiserschmarrn abbekam.

Seekrankheit:

Dieser Blogeintrag beinhaltet auch unsere neusten Erkenntnisse, wie man Seekrankheit am besten übersteht/überlebt, damit auch die nächste Reise bestens gewappnet ist.

Beim Mainsail setzen © Peggy

Beim Mainsail setzen – eine Aufgabe an Bord ist ein gutes Mittel um Seekrankheit vorzubeugen © Peggy

Noah an der Schoot des Mainsails

Noah an der Schot des Mainsails - Tomke ist Deckleader © Peggy

 

1 . Was ist Seekrankheit überhaupt?
Seekrankheit, Reiseübelkeit oder Kinetose ist eine komplexe Störung des Gleichgewichtssystems, die auftritt, wenn sensorische Informationen, insbesondere aus dem vestibulären und visuellen System widersprüchlich sind. Zum Beispiel wenn die Bewegungen eines Schiffes nicht mit den erwarteten visuellen Reizen übereinstimmen. Das führt zu einer Desorientierung des Gehirns und es kann zu einer Vielzahl von Symptomen wie Übelkeit, Schwindel, allgemeines Unwohlsein und Erbrechen bis zur völligen Magenleere kommen.
Das vestibuläre System im Innenohr spielt eine zentrale Rolle bei der Wahrnehmung von Bewegung und Gleichgewicht. Wenn die Bewegungen des Schiffes die Signale dieses Systems überfordern oder wenn es zu widersprüchlichen Informationen zwischen den sensorischen Inputs kommt, können diese Symptome ausgelöst werden. Babys ohne ausgebildeten Gleichgewichtssinn sind zum Beispiel nicht allzu anfällig für Seekrankheit. Zusätzlich können Faktoren wie emotionale Belastung, Müdigkeit und individuelle Empfindlichkeit die Anfälligkeit für Seekrankheit erhöhen.

2 . Was hilft? (*was hat uns geholfen. Was am besten ist, kommt auf viele individuelle Faktoren an)
Die 5 Regeln für Seekrankheit auf der Gulden Leeuw sind: Drink water, eat as much as you can, sleep, go on watch, keep warm.

Medikamente und Tipps:

  • Vomex/Vomacur Tabletten sind sehr hilfreich gegen Übelkeit bringt aber nix mehr, wenn sie direkt wieder ausgekotzt werden und machen sehr Müde. (gibt es aber auch als Zäpfchen)
  • Superpep (Kaugummi) wirdird bei uns weniger genutzt. War extrem ekelhaft und hat bei mir eher eine Gefühl von Highsein hinterlassen.
  • Scopoderm Pflaster sind kleine Pflaster, die man sich zum Beispiel hinter das Ohr kleben kann. Die helfen drei bis vier Tage lang wirklich gut. Bei mir helfen die vielleicht sogar am besten. Leo wurde allerdings so euphorisch davon, dass wenn er jetzt überdurchschnittlich gut drauf ist, immer gefragt wird, ob er wieder „auf Pflaster“ ist. Außerdem sind die Pflaster extrem teuer und man darf nicht mehr aloft (auf den Mast) klettern.
  • Sea Gum sind auch Kaugummis, die allerdings wesentlich besser schmecken. Ich bilde mir ein, dass die auch geholfen haben.
    Vitamin C scheint auch zu helfen. Sea Gum beinhaltet auch Vitamin C.

Ansonsten helfen auch Akupressur Armbänder (Sea band), Frische Luft und auf den Horizont fokussieren. Schlaf, viel trinken, viel essen (solange es kein Couscous ist) und Ablenkung sind aber mit am wichtigsten. Wahrscheinlich war jede:r von uns mal seekrank, inklusive Crew. Anousch sagt immer: “Come on watch and we puke together” und Selena ist so gut wie immer mit Pflaster rumgelaufen. Trotzdem gibt es niemanden auf dem Schiff, der wegen der Seekrankheit, lieber die Reise nicht gemacht hätte.

Noah

Laurin, Emma und Svenja beim Mastering auf dem kalten Nordatlantik

vorn: Laurin, Emma und Svenja beim Mustering auf dem kalten Nordatlantik © Peggy

Grüße:

  • Amelei: Liebe Grüße an Greta und Solveig, ich hoffe euch geht es gut und auf Lietz passiert irgendwas spannendes. Ich vermisse euch.
    Grüßt Rasmus von mir!! Hab euch lieb, wir sehen uns im Mai :)
  • Helena: Viele Grüße an Bernd und alle anderen.
  • Moritz: Viele Grüße an Maxi. Hab‘ Bock nach High Seas mit dir zu segeln und dein Boot zu versenken :-D.
  • Engineer Philip: Habs hoffentlich nach Hause geschafft. Penne jetzt erstmal ne Runde aufm Sofa und reib Schokolade ins Polster. Memo an mich selbst: Wäsche waschen, Katze füttern, Katzenleckerlies kaufen, Kühlschrank auffüllen, neue Batterie fürs Auto kaufen, Ölwechsel machen, Oma besuchen
  • Millie: Die zweite Atlantiküberquerung ist offiziell gestartet! Das heißt, ich bin jetzt wirklich auf dem Heimweg. Das ist schade, aber auch schön. Ich freue mich einfach voll meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Ann-Julie und ich freuen uns schon auf die Fußball-EM im Juni:) Es wäre cool von meinen Freunden, wenn ihr Bilder von Euch und allen zusammen an meinen Eltern schickt. Dann können mir meine Eltern die Fotos per Post auf den Azoren schicken. Danke!
  • Ann-Julie: Liebe Grüße an alle Zuhause. Jetzt sind wir grade bei unserem zweiten Atlantikcrossing. Ich grüße meine Eltern, Marie, Lilian, Hannah, Jarle, Lene, Laura, Briana und meine Oma und Opas. Millie und ich freuen uns schon auf die Fußball-EM :).+ Wenn ihr mir Briefe schreiben wollt, müsstet ihr die jetzt abschicken, dann würden sie noch rechtzeitig in den Azoren ankommen (ich würde mich sehr über Fotos freuen. :)<3
  • Elisa (für die Landratten Lara): Ganz, ganz viele Grüße an meine supertolle Familie – vermisse euch und hoffe, euch geht es gut!!! In genau sechs Wochen sehen wir uns wieder!!! Mein liebstes Schwesterherzchen, ich freue mich schon soooo darauf, dich auf den Azoren zu sprechen und bis dahin unterhalte ich mich einfach in Gedanken ganz viel mit dir!!! Genieße noch die Ponyhofzeit und die Ferien insgesamt!!! Lisa und Hannah, ich hoffe, ihr habt eine richtig tolle Woche in Rom – ich freue mich schon, euch ganz bald wiederzusehen!!! Und Elsa, dir noch einen tollen Skiurlaub – denke an dich!!! Ansonsten superviele Grüße an Helene, Tom, Sylke, Marita, Matthias, Ivy, Torsten und alle anderen!!!
  • Victor: Viele liebe Grüße an meine Familie und Freunde! Ich genieße gerade sehr das raue Nordatlantikwetter. Mir ist heute schon 10 Minuten nach Watch-Beginn eine Welle ins Ölzeug geflossen. Aber trotz allem freue ich mich schon sehr auf die Atlantiküberquerung und nach den Azoren auf den Ärmelkanal. Viele liebe Grüße auch nach Dingolfing an die Familie Wiesbeck.
  • Noah: Grüße an meine Familie und Ralfi und Manuela. Viel Spaß beim Skifahren. Brecht euch nichts! Seekrankheit ist bei mir besser als erwartet, ich bin bis jetzt ohne Vomex und ohne Kotzen ausgekommen.
  • Lara: Ganz liebe Grüße an zuhause! Gestern war ich seekrank und Morning Galley, aber irgendwie hab ich das schon überlebt und heute ist wieder alles tippi toppi :) und Papa du hattest recht, wir waren einfach noch im Atlantik schwimmen mit ca. 5.000 Metern unter uns, und ich bin vom Klüvernetzt gesprungen xD. Das war soooooo crazy, das Wasser war richtig klar!!! Ich hab euch alle ganz doll lieb, fühlt euch umarmt<3
    Und noch Happy Birthday an Frau Fußer! (Ich vermisse hier ihren Matheunterricht:))
  • Vincent: Beste Grüße an Mama und Papa. Der Tag war echt fantastisch, es gibt mehr zu essen. Wir hatten einen Swimmcall mit 5 Kilometern Wasser unter uns und mit großen Wellen. Das hat mich sogar dazu gebracht vom Bugspriet zu springen ca. 14 Meter in das Wasser. Also alles gut bei mir und ich genieße die Reise immer noch in vollen Zügen. Ich freu mich auf euch.
  • Konsti: Alles gute zum Geburtstag an meinen lieben Papa! Hab dich ganz doll lieb und ich freue mich schon, dich am 1. Mai endlich wieder in meine Arme nehmen zu können. Liebe Grüße auch an meine Ma, den Rest der Fam, Martha, Leo, Noah, Poldi, Timo, Xaver, Ignaz, Schmadi und alle sonst in der Klasse. Viel Spaß wünsche ich Sarah in Thionville und gute Französischkünste.
  • Kilian B: Ich grüße meine Freunde und Familie, vermisse euch.
  • Lauritz: Ich grüße alle zuhause, weil Lisi es sich gewünscht hat. Bis bald nur noch 41 Tage!