5. Mai 2024 153 Tage bis zur nächsten Reise
Hallo ihr lieben,
Heute wollen wir euch berichten, wie wir die Ankunft der 31. Reise miterleben durften und was für Gedanken und Gefühle dabei in uns hochkamen. Aber ganz von vorne.
Hi, wir sind Hanmari und Lea und stolzer Teil der nächsten Generation von High Seas High School. Am Anfang kannten wir beide uns nur über das Zoommeeting von High Seas und telefonierten danach noch stundenlang. Für uns ist es mega aufregend, und wir können gar nicht richtig begreifen, dass es bald für uns losgeht. (153 Tage noch, um genau zu sein, hihi).
Wir wollten uns unbedingt persönlich treffen, und was hätte besser passen können, als die 31. Reise gemeinsam zu begrüßen und dabei unseren ersten High-Seas-Spirit zu erleben? Am Bahnhof in Bremerhaven fielen wir uns vor Freude schreiend in die Arme. Gemeinsam mit zwei ehemaligen Teilnehmern der 29. Reise machten wir uns auf den Weg in Richtung Alter Hafen. Am Hafen angekommen, spürten wir bereits eine Atmosphäre der Vorfreude und Aufregung. Von dort wurden wir herzlich empfangen und in die Vorbereitungen mit einbezogen. Die Minuten vor der Ankunft der Gulden Leew waren kaum auszuhalten.
Es war bereits Viertel nach elf, und wir fragten uns, wo all die Familien blieben. Plötzlich rief uns Fritzi zu, dass sie einen Teil des Masttopps der Gulden Leeuw gesehen hatte und zeigte in Richtung der Schleuse. Da bemerkten wir, dass alle Freunde und Familien am Ende der Pier standen, von wo aus sie einen grandiosen Blick auf die Gulden Leew und alle an Bord hatten. Sofort rannten wir die Pier entlang, um jeden Moment einzufangen und nichts zu verpassen.
Die Emotionen der Schüler*innen waren schwer in Worte zu fassen: Einige an Bord weinten, andere lachten und sprangen vor Freude auf und ab. Doch eines war klar: Die Freude, die Liebsten wiederzusehen, war überwältigend, ebenso wie die Traurigkeit, die das Ende ihres High Seas-Abenteuers mit sich brachte.
Als das Schiff in den Hafen einlief, begleiteten wir sie entlang der Pier bis zum vorgesehenen Liegeplatz. Als die Gulden Leew schließlich anlegte, lagen sieben Monate zwischen dem letzten Wiedersehen und diesem Moment der Ankunft. Nach dem Anlegen wurden die ersten Bedürfnisse ausgetauscht: essen gehen, neue, frische Kleidung oder Sprudelwasser. Zuerst schien es für uns absurd, dass dies die ersten Gespräche waren, die über die Bordwand hinweggeführt wurden. Doch dann mussten wir lachen.
Eine weitere amüsante Situation, die sich ergab, war, als wir beim Ausladen des Gepäcks halfen: Unter den unzähligen schweren Rucksäcken befanden sich Gegenstände wie Golfschläger, ein Surfbrett und sogar eine Gießkanne. An den Rucksäcken hingen dazu noch alte Schuhe, Isomatten und Schlafsäcke. Der riesige Berg an Rucksäcken und Klamotten gab ein enorm witziges Bild ab. Hanmari schaute Angelica fragend an, als sie einen der Golfschläger in der Hand hielt. Angelica hob nur unschuldig die Hände und sagte: „Diese Dinger sind nicht mit an Bord gegangen, das habe ich beobachtet.“
Der Abschied rückte näher und die Stimmung veränderte sich, vor allem an Bord. Spätestens als „Bester Sommer“ von Bibi und Tina sowie „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani gespielt wurden, wurde die Stimmung noch emotionaler. Als es endlich soweit war, wollten die meisten eigentlich nicht von Bord, aber gleichzeitig auch ihre Familien nach so langer Zeit wieder in die Arme schließen. Den Teamgeist und den Zusammenhalt der Schüler*innen und Pädagog*innen konnte man in diesem Moment erst recht noch einmal stark spüren.
Im Laufe des Tages trafen wir noch andere, die ebenfalls zu der nächsten HSHS-Generation gehören. Gemeinsam packte uns alle dieser emotionale Moment sehr und fanden diese Situation so unglaublich schön und zeitgleich wahnsinnig schrecklich. Der Gedanke, dass wir in einem halben Jahr diejenigen sind, die diese Reise antreten dürfen, wurde durch diesen Tag in Bremerhaven immer realer und ist einerseits beängstigend, aber andererseits auch das Coolste, was man sich wünschen könnte.
Und in einem Jahr sind wir diejenigen, die da stehen, in derselben Zwickmühle der Hin- und Hergerissenheit, als eine der Ersten, wieder von Bord zu gehen oder den Moment noch kurz auszuleben, bevor man in den Alltag zurückkehren muss. Für die jetzige HSHS Generation war es ein Countdown bis zur Heimkehr, und für uns ist es ein Countdown bis zur Reise.
Eure Lea und Hanmari
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Ein Nachtrag:
Es waren natürlich nicht nur die zukünftigen Segler:innen des 32. Törns bei der Ankunft in Bremerhaven dabei, sondern auch etliche von den vorangegangenen Törns! Aber davon berichtet Johanna (30.HSHS-Reise) in einem eigenen Blogbeitrag!