5. Mai 2024 Ankommen

Datum: Donnerstag, 2.5.2024
Position: Irgendwo in Deutschland
Kurs: Erstmal Schule schaffen, dann gehts weiter!
Wetter: emotional, regnerisch; beim Einlaufen wurde das ein oder andere Tränchen geweint
Segel: Flattern gerade, tun sich schwer, den Wind der Veränderung einzufangen
 
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Hallo zusammen!
Der ein oder andere wird sich gerade wundern, warum plötzlich ein unbekannter Name hier auf dem Blog der 31. HSHS Reise zu lesen ist. So ganz unbekannt bin ich aber doch nicht, zumindest für die, die High Seas schon länger verfolgen :)

Hier schreibt gerade Johanna, ich bin letztes Jahr die 30. High Seas Reise mitgesegelt und habe am 1. Mai die Rückkehr der 31. Reise in Bremerhaven miterleben dürfen.

Ich weiß noch, wie ich mich letztes Jahr gewundert hatte, als plötzlich auf unserem Blog ein Eintrag von einem Schüler der 29. Reise zu lesen war, der über seinen Eindruck von unserer Rückkehr geschrieben hatte und wie sehr mich das aber am Ende berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Deswegen würde auch ich dieses Jahr gerne einige Worte über diesen unglaublich intensiven und sehr emotionalen Tag gestern verlieren.

Johanna (mit Gitarre) bei der Ankunft der 30.HSHS am 3.5.2023 in Bremerhaven © Steffen

vorn: Maxi, Johanna und Jule vom 30. Törn bei der Ankunft des 31. Törns am 1. Mai 2024 in Bremerhaven © Vici
Beitragsbild: Jule, Johanna und Maxi vom 30. Törn nutzen am 1. Mai 2024 die Gelegenheit, sich und ihr Schiff wiederzusehen © Vici

Liebe Segler:innen der 31. Reise,
mit gemischten Gefühlen habe ich eure Reise sieben Monate lang verfolgt. Einerseits gespannt und aufgeregt, was ihr alles Tolles erleben werdet, andererseits aber auch wehmütig, zu wissen, dass aus unserem Zuhause jetzt euer Zuhause wird. Aber vor allem habe ich mich gefreut, euch dabei zuzusehen, wie ihr gewachsen seid und euch entwickelt habt. Klar lässt sich das aus Fotos und dem Blog etwas schwer erkennen, aber zwischen den Zeilen findet man dann doch immer wieder einige Hinweise :). Ich konnte mit einem immer größer werdenden Lächeln verfolgen, wie ihr diese Reise zu eurer gemacht habt und eure ganz eigene, wunderschöne Geschichte geschrieben habt.

Umso gemischter waren die Gefühle dann aber, als ich gestern plötzlich an dem Platz stand, wo ich vor genau einem Jahr meine Reise für immer verlassen habe und auf euch gewartet habe. Aufgeregt, gespannt, vorfreudig und den Tränen nahe standen wir an der Pier, als ihr eingelaufen seid.

Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment des Ankommens. Ankommen an einem eigentlich bekannten Platz, in einer eigentlich bekannten Welt, die einem aber irgendwie doch so fremd vorkam. Und dann diese unglaubliche Überforderung. Zu viele Gefühle, zu viele Tränen und viel zu viele Menschen. Zu viel, was mit diesem Moment aufhörte und zu viel, was wir aber gleichzeitig auch wieder geschenkt bekommen hatten. Als ob es gestern gewesen wäre …

Nur, dass es eben nicht gestern war, sondern ziemlich genau vor einem Jahr. Ein Jahr in dem ich mir immer wieder ausgemalt habe, was für Menschen das wohl sind, die da jetzt in meinem ehemaligen Zuhause leben.
Gestern war ich dann wirklich überrascht von diesen ganzen jungen Erwachsenen, die von der Reeling aus nach ihren Familien gesucht haben. Den Tränen nahe, aber mit einer unglaublichen Ausstrahlung. Ihr habt richtig geleuchtet. Geleuchtet und gestrahlt durch diese unzähligen Erfahrungen und Momente, die euch verändert und geformt haben. Bewundernswert reife Menschen, braun gebrannt von der Sonne und echte Segler:innen seid ihr geworden, das hat man gespürt!

Wir sind alle stolz auf euch. Auf das, was ihr mit dieser Reise geschafft habt und auf die Menschen, die ihr geworden seid.

Die Crew der 31.HSHS bei der Ankunft in Bremerhaven © Nicole Sollberg

Zeugnisse und Abschiedsgeschenke in der Mentigruppe © Nicole Stolberg

Letzte Zusammenkunft und Abschied in kleinen Gruppen © Vici

Ich will euch eigentlich nur eine Sache mitgeben. Ihr seid nicht alleine.
Das mag sich jetzt alles unglaublich überfordernd anfühlen, allein in diesem anderen Zuhause, bei der anderen Familie, weg von den Leuten, die euch sieben Monate lang beim Leben begleitet haben. Aber glaubt mir, das Schöne ist, dass diese Familie bleibt. Diese Leute werden für immer eure Leute bleiben und euer Spirit wird nicht so schnell verloren gehen. Auch wenn ihr jetzt in den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands und darüber hinaus verteilt seid, ihr seht euch wieder, ihr habt einander. Und das ist so viel wert!

Außerdem darf ich euch jetzt Herzlich Willkommen heißen in der Community der Ehemaligen:). In 31 Jahren High Seas hat sich da einiges an Erfahrungen und Geschichten zusammengesammelt und auch ihr seid jetzt ein Teil davon! Ihr seid nicht alleine :)

Jetzt geht eure Reise weiter. Dieser Teil wird anders, auch hart (besonders anfangs) aber auch schön und jede:r von euch hat jetzt eh erstmal mehr als genug Erfahrungen und Erinnerungen zum Verarbeiten (zumindest für die nächsten paar Monate) :)

Ich wünsche euch eine gute Rückkehr ins „normale“ Leben und eine gute Ankunft im alten Zuhause :)
Eure Johanna
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Grüße:

• Grüße von Marlou:
  Liebe Grüße an alle, die an HSHS denken, ob es die von der letzten, von der vorletzten oder der nächsten reise sind. Es ist war, bzw ist eine prägende zeit für mich gewesen. Dicke umarmung an meine Reisebegleiter, ich hoffe ihr lebt euch alle gut ein.
• Grüße von Johanna:
  An alle Mitsegler*innen der 30ten Reise. Hab euch lieb und ich freu mich darauf, euch alle nächste Woche wieder zu umarmen :)
  Uunnd liebe Grüße an die Johanna vom nächsten Jahr, das wird megaaaa ;)

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Ein Nachtrag: 
Es waren natürlich nicht nur Segler:innen vom 30. Törn (und denen davor) bei der Ankunft  in Bremerhaven dabei, sondern bereits auch einige vom nächsten Törn! Nach der Reise bedeutet für High Seas immer auch vor der Reise! Aber davon berichten Lea und Hanmari in einem eigenen Blogbeitrag!