25. November 2022 Veränderung
24.11.2022; 14:29 Uhr
Position: 16°29.032'N 37°05.646'W
Kurs: 220° · Geschwindigkeit: 6,7 kn
Wetter: sonnig, warm und bewölkt, 26°C
Wind: 4 aus Ost
gesetzte Segel: T-Gallant, Uppertopsail, Lowertopsail, Flyingjib, Innerjib, Forestaysail, Main Sail
bisher zurückgelegte Seemeilen: 4654.01 nm
Stimmung an Bord: Aufgeregt (wir sind in der Mitte des Atlantiks)
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Veränderung. Kennen wir alle. Wir wissen alle, welche Bedeutung wir diesen Lauten geben. Als wir 44 Jugendliche auf diese Reise aufbrachen, bekamen viele von uns Sachen zu hören wie: „Du wirst so viel erleben, all das wird deine Persönlichkeit ins Positive beeinflussen und verändern!“ Ich persönlich habe das zwar alles gehört, aber gar nicht so richtig wahrgenommen, beziehungsweise kamen diese Worte nie so richtig bei mir an. Doch mittlerweile, nach über sieben Wochen an Bord der Gulden Leeuw, beginne ich zu verstehen, was alle damit gemeint haben. Was alle gemeint haben mit: „Du wirst dich verändern. Diese Reise wird dich verändern.“
Ich kann jetzt hier nur für mich selber sprechen, aber ich denke, es geht nicht nur mir so. Allen anderen auch, den einen vielleicht mehr als den anderen, aber wir merken alle langsam, wie uns diese Reise anfängt zu prägen und zu verändern.
Vielleicht ist Veränderung aber auch total das falsche Wort für diese Tatsache. Ich meine, es kann sich das Wetter oder der Stundenplan verändern, aber eine Persönlichkeit? Wir werden ohne Zweifel alle anders von dieser Reise zurückkommen, aber haben wir uns deswegen gleich verändert? Was muss überhaupt anders sein, damit man von einer Veränderung sprechen kann? Vielleicht haben wir uns dann auch einfach nur weiterentwickelt. Sind durch so viele Situationen gegangen, haben so viele Schritte gemeistert und sind an unseren Herausforderungen gewachsen. Vielleicht haben sich 44 Teenager in sieben Monaten Weltreise auch einfach nur weiterentwickelt.
Eigentlich kann ich dazu ja noch gar nicht so viel sagen, da wir gerade mal sieben Wochen unterwegs sind. Aber schon vor ein paar Tagen ist mir etwas aufgefallen. „Vom Reisen wird man weise.“ Mag jetzt für den Einen oder Anderen total dumm, lächerlich oder auch logisch klingen, aber lasst mich erklären was ich damit meine.
Wie gesagt sind wir ja erst ein paar Wochen unterwegs, aber was ich allein in dieser kurzen Zeit, auch ohne den Unterricht, über andere Kulturen, Zwischenmenschliches oder auch über mich selber gelernt habe, ist weitaus mehr als in vielen, vielen Monaten daheim. Allein durch den pausenlosen Kontakt, die ständigen sozialen Interaktionen und die wunderbaren Gespräche, die wir hier führen, habe ich persönlich gelernt, jeder Person eine Chance zu geben. Und ich erinnere mich auch viel öfter selber daran, einfach mal alle Vorurteile beiseite zu legen und alle aus demselben Blickwinkel zu betrachten. Wir ändern uns, indem wir lernen, einfach mal unsere eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und selber mitanzupacken. Wir werden alle selbstständiger.
Wir verändern – nein stopp: wir entwickeln uns alle in dieser Hinsicht weiter, da wir nun auch endlich die Verantwortung übernehmen, von der davor nur geredet wurde. Auch all die tollen Gespräche mit all den tollen Leuten bringen einen zum Nachdenken. Wir beginnen uns mit uns selber, Weltproblemen oder einzelnen kleinen, banalen Tatsachen auseinanderzusetzen und einige unserer voreingenommenen Weltbilder und Prinzipien aufzulockern und zu überdenken.
Ich entwickle mich. Entwickle mich zu einer weltoffeneren Version von mir selbst. Und dafür bin ich dankbar. Wir sollten alle Chancen auf Weiterentwicklung annehmen und auch mal all unseren Mut zusammenraffen, um ins kalte Wasser eintauchen und unter die Oberfläche gucken zu können.
Unsere Umgebung hat sich einmal komplett verändert, die Leute, die Kulturen und Erlebnisse, die uns jetzt prägen, sind andere und unsere Sichtweisen und Gedanken teilweise auch. Doch wenn ich so über mich nachdenke … Habe ich mich verändert? Nein, ich entwickle mich weiter. Ihr werdet 44 unverändert veränderte Jugendliche zurückbekommen, die die Chance hatten, unter die Oberfläche zu schauen und mal die Perspektive zu wechseln. Jetzt beginnen wir zu verstehen.
Danke an alle, die uns diese Reise ermöglichen!
Johanna
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Grüße:
- Carlina: Liebe Grüße an Lina. Ich hoffe es ist alles gut gelaufen, ich hab dir die Daumen gedrückt und hab dich GANZ DOLL LIEB.
- Cal: Viele liebe Grüße an Mama und Papa von der Mitte des Atlantiks (!) – ich gehe gleich klettern! Und an Aléna im Tanzkurs … ;-)
- Sina schickt Jens einen Kuss von der Mitte des Atlantiks.
- Johanna: An DaWarWas: Macht so weiter wie die Sprachnachricht neulich, ich freu mich auf mehr! Ganz besonders an Cleo: Meine erste Kokosnuss in der Karibik geht an dich! Glaub an dich, ich tus! An Mama, Papa und Bini: Ganz liebe Grüße von der Mitte des Atlantiks. Und an Pauli: Ich halte in der Karibik bei den Surfern für uns Ausschau! Ich hab dich ganz doll lieb <3
- Ferdinand grüßt Schorsch, er vermisst deinen Gyros.
- Lara: Ich grüße meine ganze Familie von der Mitte des Atlantiks, ich vermisse euch! Auch ganz liebe Grüße an die Jugend aus meinem Verein und das Trainerteam!
- Maja: Grüße an die QE
- Jana: Ganz liebe Grüße vom Atlantik an Oma & Opa
- Romy: Hallo Mama, Papa, Sissy, Emi, Julie und Ronja. Wir sind fast in der Mitte vom Atlantik. Ich bin diese Woche in der Galley (Küche). Es macht so viel Spaß. Nächste Woche schreiben wir unseren ersten Vokabeltest in Spanisch. Ich bin fast durch mit Heer der Ringe 1. Am Samstag darf ich die Chilli Nudelsoße machen, es ist einfach wunderbar. Ich hoffe euch geht es gut mir auf jeden Fall. Bin nicht mehr krank. In Liebe eure Romy. PS: Habe noch keine Läuse. Hab euch lieb!!!!!!!!!!!!!!!!
- Nele: Wünscht ihrer lieben Schwester alles, alles Gute zum Geburtstag und hofft, sie lässt sich gut feiern!
- Vici: Fröhliche Grüße von der Mitte des Atlantiks an meine Lieben! // Lieber Papa, danke für deine Weihnachtsmusik (Christmas Rock) auf meiner Festplatte. Damit wird hier heute (24.11.) die Weihnachtszeit eingeläutet.
- Gesine grüßt Conan <3
- Das Hummelchen grüßt seine Mama.
- Nathalie: Abacaxi encontra pêssego em 1309!