17. Februar 2023 Kubas erster Eindruck

Wir sind in Cienfuegos auf Kuba am 13. Februar um 11:00 morgens angekommen und waren schon ein paar Stunden später an Land, für die Einreisebewiligung. Nach 15 Minuten konnten wir schon wieder auf’s Schiff zurück gehen, da das Einchecken sehr reibungslos verlief. Die nächsten drei Tage durften wir fleißig Schiffsarbeit erledigen, wie zum Beispiel: Deepcleanen, schlechtes Obst und Gemüse aussortieren, Mehl voller Mehlwürmer über Bord werfen … und wir hatten noch Unterricht.

HSHS-Karte vom letzten Jahr im Office

Im Hafen-Büro kennt man die HSHS schon – dort hängt die Karte vom letzten Jahr an der Trennwand © Vici

Gulden Leeuw und Thalassa in Cienfuegos

Wir sind nicht die einzigen Segel-Kids, die Kuba erobern wollen: mit uns liegt die Thalassa (rechts) in der Bucht von Cienfuegos. © Max S.

Parallel dazu hatten wir auch Tenderlessons [praktische Vorbereitung für den Sportbootführerschein] und ein paar Schüler*innen legten bereits ihre Prüfung ab und dürfen jetzt unsere Tender fahren. Nachdem wir alle diese „spaßigen“ Aufgaben erledigt hatten, konnten wir endlich an Land. Eine Gruppe ist schon am dritten Tag mit dem Tender nach Kuba, weil sie schon alle ihre Aufgaben erledigt hatten.

Wir prüfen und sortieren alle Lebensmittel an Bord

Bevor wir an Land können, gibt es eine Menge zu tun: zum Beispiel müssen alle  Lebensmittel überprüft und sortiert werden © Vici

Seamanship-Unterricht

Unsere neues Crewmitglied Josin (Deckhand, Inside) während einer »Seamanship«-Stunde © Vici

Da auch ich schon Freizeit hatte, war ich auch Teil dieser Gruppe und habe meine ersten Eindrücke gesammelt.
Als erstes wollten wir in einen Supermarkt, weil wir uns im Geschichtsunterricht eine Doku über Kubas Wirtschaft angeschaut haben. Als wir den Supermarkt betreten haben, waren wir geschockt. Es gab nichts außer eine Rum- und eine Tomatensaucenabteilung. Der Supermarkt war zu 90% leer.
Als ein Verkäufer uns plötzlich auf Deutsch ansprach, erklärte er uns, dass es überall in Kuba so wäre. Noch dazu kommt, dass man in Supermärkten meistens nur mit einer Karte zahlen kann.

Leere Supermarktregale in Cienfuegos

Leere Supermarktregale in Cienfuegos © Freddy

Polizei auf Motorrad-Patrouille in Cienfuegos

Polizei auf Motorrad-Patrouille in Cienfuegos © Freddy

Die Währung in Kuba ist allgemein ein bisschen verwirrend, also erkläre ich sie mal: In Kuba gibt es den „Peso nacional“, aber wegen des US-Embargo nehmen sie auch gerne Euro an, damit sie mit anderen Ländern wirtschaften können. Falls ihr nicht wisst, was das US-Embargo ist, schlage ich euch vor, dies schnell auf Google nachzulesen. Luxusartikel, wie Laptops und Handys, sind übrigens nur mit Euro erwerbbar. Das Geld wechselt man auf der Straße, weil der Kurs viel besser ist, als auf der Bank.
Kurs auf Straße: 1€ - 160 pesos
Kurs in der Bank: 1€ - 25 pesos

Dann sind wir weitergelaufen. Nach 100 Metern haben wir ein ganz nettes Restaurant gefunden und haben uns reingesetzt. Als unsere „Tischnachbarn” gemerkt haben, dass wir junge, planlose, deutsche Touristen mit einem gebrochenem Spanisch sind, haben sie gelacht und uns ein paar Mocktails geschenkt. Diese Geste fand ich unglaublich nett und freundlich.
Das Essen konnte man jedoch nur in Pesos bezahlen, also mussten wir im Restaurant noch Geld wechseln, aber mit einem schlechteren Kurs (1€ - 150 pesos). Das Geldwechseln hat sich sehr komisch und auch ein bisschen illegal angefühlt. Nathalie meinte, man gewöhnt sich mit der Zeit daran.

Als wir unsere bestellten Bananenchips aufgegessen und 100 Pesos weniger hatten, marschierten wir weiter. Eigentlich wollten wir Pommes bestellen, aber unser Spanisch hat uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Als Freddy einen Straßentänzer erblickte, musste er sich dazustellen und mittanzen. Auch dieser Kubaner hat sich kaputt gelacht, aber hat sich zusammen gerissen und mit Freddy getanzt. Als das Lied fertig war, fragte er Freddy nach Geld, der aber sparsam mit seinem Geld umgehen musste, weil er kurz davor schon viel ausgegeben hatte und kurz vor dem Bankrott war und entschied sich somit dagegen.

Allgemein ist die Stimmung in Kuba so geil, man hat einen richtigen “back to the roots“-Vibe. Vor allem waren die unzähligen Oldtimer und die tausenden, flitzenden Tuktuks sehr schön. Die Schulkinder hatten alle eine Uniform mit einer Che Guevara-Mütze an. Die grünen Palmen und das verdreckte Wasser waren auch eine komische aber auch passende Kombi.

In einem Café über Trinidad

In einem Café über Trinidad © Charlotte

In Trinidad

Ausflug nach Trinidad am 17.2.2023 © Tobi

HSHS in Trinidad

HSHS in Trinidad © Max S.


Beitragsbild oben: Old Chevrolet auf Kubas Straßen © Tjark

Mit einem ersten Eindruck von Kuba, guter Stimmung und einer Kugel Eis liefen wir zurück zum Dingi.

Felix