30. Januar 2023 Fiesta de los Diablitos
28. Januar 2023
Position: Boruca im Süden Costa Ricas
Wie ihr alle durch eure intensiven Blog-Studien mitbekommen habt, sind wir momentan auf Expis: In kleinen Gruppen und mit einer festen Summe Geld ausgestattet, ziehen wir durch Costa Rica.
Dabei geht jede Gruppe ihren eigen Weg und erlebt unglaublich viele Sachen.
Ich möchte euch von einem unserer Erlebnisse erzählen, den Diablitos. Die dritte Nacht unserer Expi haben wir in Palma C. Corte verbracht, einem kleinen Städtchen eher im Süden Costa Ricas. Dort nächtigten wir in der Kolibri Lodge, wo uns ein Mitarbeiter ebendieser erzählte, dass es, nur eine halbe Stunde von Palma entfernt, eine Art »Festival« gäbe, zu dem er uns mitnehmen könnte. Nach kurzem Überlegen beschlossen wir das Angebot anzunehmen. Gruppe ›Bandana Heavy Metal‹ auf einem richtigen Festival, wie cool ist das denn?
Wir vereinbarten uns am nächsten Tag (Tag 4) um 2 Uhr vor der Lodge zu treffen. Wir packten unser Zeug und alles Nötige zum Feuerspielen ein, denn wir hatten ursprünglich die Hoffnung, dort ein bisschen Geld einzunehmen, und fuhren nach Boruca.
Auf den ersten Blick war das »Festival« nicht sonderlich beeindruckend: Ein etwas größeres Gemeindehaus, in dem eine kleine Bühne aufgebaut war, ein paar Leute, die sich unterhielten, und vor dem Haus zwei Essenstände. Außerdem gab es eine kleine Hütte mit wild geschnitten Holzmasken und Schmuck. Irgendwie war das alles nicht so ganz das, was wir uns unter dem Begriff Festival vorgestellt hatten und waren dem Ganzen erstmal ziemlich skeptisch gegenüber.
Überzeugt von der „Fiesta de los Diablitos“ [Teufelsfeier] wurden wir erst, nachdem der Mitarbeiter der Kolibri Lodge uns zu dem richtigen Spektakel geführt hat. Ein paar Minuten sind wir, auf kleinen Feldweg-artigen Straßen, durch das Dorf gelaufen, dann konnten wir auch schon lautes Rufen, Trommeln und die Nachahmungen aller möglichen Tiere hören. Und bald haben wir die Prozession auch schon gesehen.
Angeführt wurde der Umzug von den Leuten mit Trommeln, Flöten und Muscheln, mit denen sie tiefe Töne erzeugen konnten. Sowohl die Musiker, als auch die dahinter folgenden Leute, hatten alle kunstvoll geschnitzte und bemalte Masken auf. Es gab bestimmt zehn verschiedene Menschen mit Tiermasken und ein paar Leute mit Masken, die Gesichter zeigten. Abgesehen von den Masken hatten die Menschen Kostüme aus Palmenblättern an. Auch jemand in einem Stierkostüm war mit von der Partie.
Wir folgten dem Umzug / der Zeremonie ein paar Minuten, bis sie vor einem Haus stehenblieb. Dort bekämpften die Leute mit den Blätter-Gewändern den Stier. Dann zog die Gruppe zum nächsten Haus. An jedem Stopp wurde »Chi Cha« ausgeteilt, ein traditionelles Getränk aus fermentiertem Mais.
Wir kamen mit vielen Leuten ins Gespräch, Einheimischen, Menschen aus anderen Teilen Costa Ricas und sogar mit ein paar Deutschen. In den Gesprächen wurde uns einiges über die Fiesta de los Diablitos erzählt: Das Fest findet jedes Jahr einmal statt. Jedoch nicht nur in Boruca, sondern auch in einigen anderen Dörfern. Es hieß in Boruca sei das Fest sehr wenig touristisch, deshalb führte esbei einigen auch zu Verwunderung, dass wir dorthin gefunden hatten. Wir wurden trotzdem von allen sehr herzlich aufgenommen.
Der Grund des Festes ist der Sieg der Indigenen über die Spanier, die einst versuchten, das Land dort zu besetzten. Uns wurde erzählt, die Indigenen hätten die Spanier erst mit Chi Cha betrunken gemacht und dann mit den Masken dann so erschreckt, dass die Spanier alle Reißaus genommen haben. Der Stier soll bei der Zeremonie die Spanier symbolisieren. Das Fest zieht sich über drei Tage. Jeden Tag wird ein anderer Teil der Geschichte von den Leuten dargestellt.
Nachdem wir dem Umzug fast zwei Stunden gefolgt sind, war auch die Gruppe der verkleideten Menschen fertig mit ihrer Runde durch das Dorf. Erst als sie mit ihrer Geschichte, mit ihrem Schauspiel fertig waren, haben wir mit dem Feuerspielen angefangen. Alle die uns zugeschaut haben, mochten die Show und haben sich gefreut, jedoch war es allen wichtig, das das Feuerspielen nicht parallel zu den Diablitos stattfindet.
Während unseres Feuerspielens kam der Zeremonienmeister zu uns, bedankte sich bei uns und fragte ob wir nicht noch weiter spielen könnten. So spielten wir insgesamt eine halbe Stunde und bedankten uns mit unserer Show einfach dafür, dass wir an den Festlichkeiten teilnehmen konnten.
Ich glaube für alle von uns war die Fiesta de los Diablitos ein wahnsinniges Erlebnis, das keiner von uns so schnell vergessen wird.
Eure Maja
----
Grüße
- Eva: grüßt ihre ganze Familie und Freunde, die grad Zuhause in der Kälte vergammelt.
- Ferdinand: grüßt seine Großeltern, seine Familie, seinen Hund und alle seine Freunde.
- Romy: Ich grüße meine Familie, Freunde und meine Klasse. Ich habe euch ganz doll lieb und vermisse euch. Liebe Grüße eure kleine Romy.
- Grüße von »Vici und die starken Muschies«: Wir grüßen alle Zuhause. Wir haben eine zauberhafte Zeit :)