Lietz on tour! Am 13. November laden wir Sie zum Infotag in Hamburg ein.

Heute noch anmelden

25. Januar 2023 Der Notfall am Resort

Erinnerung an einen Abend in Puerto Viejo
Dies wird ein etwas emotionalerer Blogeintrag. ;-)

Wir (Ben und Carli) waren in der ersten Costa Rica Woche bei Max‘ Gruppe in Puerto Viejo beim Fire Space und jeder Tag der Woche war sehr schön und erfahrungsreich. Wir haben viel Neues gesehen, erlebt und ausprobiert. An einem Abend ist jedoch etwas passiert, das uns ziemlich beschäftigte.

Aber erstmal von Anfang an: Wir waren nach einem langen Tag am Strand zurück im Hostel und erlernten gerade die Kunst des Feuerspuckens von Max. Natürlich in etwas abgemagerter Form als bei den ganzen Profis, aber es war dennoch ziemlich interessant. Da wir das Ganze mit Mehl und unerfahrenen Schüler*innen gemacht haben, hörte man dabei ziemlich viel Husten und Ausspucken. Als der Workshop (endlich (Spaaaaß)) vorbei war, durften wir alle nochmal an die Feuergeräte und ein bisschen trainieren, präsentieren was man schon konnte, usw. Als schon die ersten Feuer gezündet waren, passierte es. 

Ich (Ben) nahm unbewusst ein sich wiederholendes Geräusch war. Nach einer Zeit hörte ich dem Geräusch kurz zu und merkte, dass es Rufe waren. Es klang wie „Help“. Doch ich dachte mir, wie unrealistisch es wäre, dass jemand am Resort im Urlaub beim Entspannen Hilfe brauchte. Ich stand kurz ohne irgendeinen Plan, was ich jetzt machen sollte, an einer Stelle. Doch dann sah ich, wie Carli ein wenig hastig in die Richtung der Rufe ging. Daraufhin folgte ich ihr etwas unruhig. Dann sahen wir, woher die Rufe kamen: Sie kamen von einer alten, etwas korpulenteren Frau, die auf einem Liegestuhl vor ihrem Resortzimmer saß. Sie zeigte zur Glastür, welche zu ihrem Zimmer führte. Vor ihr lag ein ungefähr genauso alter Mann. Erst dachten wir, es wäre irgendwas mit ihm passiert, doch er war zum Glück nur auf den Boden gefallen, ohne sich zu verletzen und kam alleine nicht mehr hoch. Wir halfen ihm also auf die Beine und sorgten dafür, dass es ihm gut ging. Er ging dann in sein Bett und versuchte zu schlafen, was ihm auch relativ gelang. Wir dachten, damit wäre alles getan. Doch ganz im Gegenteil, das war erst der Anfang unserer Erfahrung.

Erst als wir rausgingen, fiel uns auf, dass die alte Dame unter Schock stand. Doch nicht nur das, sie hatte auch irgendeine Art Organversagen. Uns erzählte sie, dass sie schon seit ein bis zwei Stunden an den Händen und Beinen heftig zitterte. Dies sah man an den besagten Stellen auch deutlich. Außerdem war ihr Atem sehr angespannt und klang gar nicht gesund. Bei uns kam die Frage auf, wieso es niemanden geben würde, der sich um die beiden kümmert oder zumindest ein Auge auf sie hat. Da wir wollten, dass ihr Zustand nicht unbemerkt blieb, redeten wir kurz mit Max über die Situation. Er riet uns, zur Rezeption zu gehen und auch da zu berichten. Also machten wir uns auf den Weg und warteten bis die Frau an der Rezeption mit ihrem Anruf fertig war. Dann schilderten wir auch ihr, was passierte. Sie war erst ein bisschen verwirrt, doch dann kam sie mit uns mit und machte sich selber ein Bild. Die Frau im Liegestuhl war froh uns zu sehen und meinte, dass sie ins Krankenhaus will. Ihr Zustand hatte sich nicht verbessert und sie schien immer noch sehr unruhig zu sein. Carli bekam auch ein bisschen Angst: „Alte Leute haben doch oft so Organversagen, bevor sie sterben“ und „Ich hab voll Angst, dass sie jetzt stirbt oder so.“ Diese Angst war auf jeden Fall nicht unberechtigt, aber sie machte mir erst so richtig klar, um was es gerade ging. Um Leben und Tod.

Wir berichteten der Frau von der Rezeption, dass die alte Dame gerne ins Krankenhaus wollte und machten ihr klar, dass es ihr echt nicht gut ging. Sie rief ihren Chef, was uns etwas beruhigte. Er traf kurze Zeit später zusammen mit einem anderen Mann ein. Dieser Mann hatte ein Bier in der Hand. Auch wenn mich das etwas zweifeln ließ, vertraute ich ihm, da es wesentlich Wichtigeres in dem Moment gab. Er fragte die Dame kurz nach ihrem Zustand und stellte einen Ventilator für die Frau auf. Diesen wünschte die Dame jedoch kurz danach wieder auszustellen. Bei dem Gespräch kam das heraus was wir auch schon wussten. Nämlich, dass es ihr nicht gut ging und dass sie ins Krankenhaus wollte. Der Chef sorgte dafür, dass die Dame ihren Pass, Geld und Wasser hatte und ging dann zum Parkplatz des Hotels, um sein Auto vorzubereiten, damit die Dame ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Die Zeit drängte. Der Mann der neben ihm gestanden hatte, beschloss, dass er die alte Dame zusammen mit mir zum Auto stützen würde. Carli war auch sehr hilfreich, da sie alle Türen, die im Weg standen, aufhielt und hin und her rannte, um noch wichtige Gegenstände aus dem Zimmer zu holen. Der Mann nahm einen letzten, kräftigen Schluck aus seiner Bierdose und fing dann gemeinsam mit mir an, sie hochzuziehen. Wir stützten sie dann mit ihren Armen um unsere Schulter und fingen langsam an uns fortzubewegen. Der Weg war nicht gerade ein Katzensprung und mit dem zusätzlichen Gewicht sehr anstrengend. Doch ich brachte dieses Opfer sehr gerne, wenn ich der Dame damit helfen konnte. Doch nicht nur das Tragen war anstrengend. Aufgrund ihres Zustandes war auch für die alte Dame das ‚Laufen‘ super anstrengend. Wir mussten alle zwei Meter eine Pause machen. Ein großes Problem waren die Treppenstufen, denn die waren nochmal anstrengender. Doch das Anstrengendste war der letzte Weg: Die letzten Meter zur offenen Autotür waren übersäht von Kieselsteinen. Also noch anstrengender für die Dame als der an sich schon anstrengende Weg über harten Boden. Sie biss sich zusammen mit uns irgendwie durch und wir schafften es mit sehr schwitzigen Händen irgendwie zum letzten Schritt: dem Einsteigen ins Auto. Es war ein bisschen kompliziert, da wir die Dame gleichzeitig stützen mussten und sie so drehen mussten, dass sie sich hinsetzen konnte. Den letzten Teil übernahm dann der Chef für mich.

Und dann kam der Teil, der am schwierigsten zuzuschauen war. Die zwei Männer versuchten die Frau irgendwie auf den Stuhl zu bekommen. Als sie soweit waren, dass sie sich am Auto anlehnen konnte, ging der Chef auf die andere Seite und versuchte die Frau ins Auto hereinzuziehen. Dies gelang zwar, aber es war wirklich nicht schön anzuschauen. Die Gesichtszüge der Dame zeigten Angst und Panik. Ab und zu war sie auch wie ohnmächtig. Sie musste so schnell es ging es Krankenhaus. Ich schaute ab und zu zu Carli rüber und sah, dass sie wirklich Angst hatte. Die Männer machten es auch wirklich nicht geschickt. Irgendwann war sie endlich halbwegs auf dem Sitz. Ihr Nacken war nicht gut gestützt, aber wenigstens war sie jetzt im Auto. Die Tür ging zu und das Auto fuhr weg.

Carli, der zweite Mann und ich atmeten erstmal tief durch. Danach redeten wir ein bisschen über das alte Paar, dem die Dame angehörte. Wir fanden heraus, dass das Paar aus den USA kam und jedes Jahr seit zehn Jahren für vier Monate das Hostel besuchte. Er erzählte uns, dass das Paar „Die Troopers“ genannt wurde und die Frau es bestimmt schaffen würde und uns vor unserer Abreise bestimmt nochmal eine Cola oder so spendieren würde. Naja…
 
*Später am Abend am Strand*
Ich saß gerade auf einer Bank am Strand und schrieb die ganzen Ereignisse des Tages, die mich etwas beschäftigten, in mein Tagebuch. Ich war schon fast fertig, da sah ich den Chef, der auch bei der Rettung dabei war, in der Nähe. Als er mich sah, fragte ich ihn: „How is she?“  
 
„She died.“
 
Es war ein Gefühl von Leere, das ich danach spürte. Leere gemischt mit Schock. Er erzählte, dass sie auf dem Weg ins Krankenhaus irgendwann nicht mehr geantwortet hatte. Er dankte mir für die Hilfe. Ich antwortete, etwas passiv, „Gerne“. Dann ging er.

Es war einfach krass, weil ich dem Tod noch nie so nah war und erst da erfahren habe, wie real er eigentlich ist. Ich bin froh, dass ich geholfen habe, aber auch traurig, da die Frau es nicht geschafft hatte.

Bevor ich ins Bett ging, sah ich wie die Männer mit dem Mann der verstorbenen Dame redeten. Da ich wusste, welche Nachricht sie ihm überbrachten, schluckte ich das, und ging.

R.I.P.

Ben und Carli

 

Foto: Am Strand von Puerto Viejo © Charlotte

---
 
Grüße:

  • Anika: Happy Birthday, Ella. Ich hab dich ganz ganz ganz doll lieb. Ich wünsch Dir eine tolle Zeit. Viel Spaß beim Abschlussball, wird super.
    (Außerdem sind ganz liebe Geburtstagsgrüße von Anika an jemanden in einer Sprachaufnahme verloren gegangen. Wenn am Montag jemand aus ihrem Freundes- oder Familienkreis Geburtstag hatte: Man fühle sich gegrüßt.)
  • Nanna grüßt Gina. Hallo Gina ich habe Dich lieb. Hallo Familie, ich lebe noch.
  • Valentina ich grüße meine Familie. Ich hoffe, es geht euch allen sehr gut. Mir geht es gut, auch wenn ich Euch vermisse. Ich habe euch lieb. 
  • Nele: Ich grüße alle Zuhause und hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gestartet auch wenn das jetzt etwas verspätet kommt. Wir hatten zwei tolle Wochen hier in Longo Mai
  • Jula: ich grüße meine Schwestern und Eltern und Großeltern. 
  • Clara: ich grüße alle die Zuhause an mich denken. Ich hab’ euch ganz doll lieb.
  • Carla P.: Viele Grüße an Dori - jetzt grüße ich auch Mal wieder. 
  • Cal: Ich grüße meine Omi und Opi und Mama und Papa natürlich und Lu und Alena und Charlotte
  • Maxi: Ich grüße Mama, Papa, Naggi, Tage, Dsabat, Ellen und Jule. (Herz)
  • Tom: Ich grüße meine treu geliebte Klasse 10 a.
    Ich grüße noch meine Oma und meinen Opa aus Drossen und aus Königsheim. Und außerdem grüße ich noch meine Eltern.
  • Nika: Grüße an meine Familie. Grüße an Nancy. Grüße an meine Yoga-Gruppe. Grüße an  meine Gym-Leute und an meine Latein-Gruppe.
  • Lia: Liebe Grüße an Familie und Freunde.
  • Paul: Grüße an meine ganze Familie und an meine Freunde und an Manuel. Wo auch immer du bist, Du bist der Beste!
  • Freddy: Viele Grüße nach Darmstadt gehen raus an meine Familie, an  die GCL, an die_boys_tragen_vintage auf Instagram. Alle gerne mal ein »follow« dalassen. Dann noch viele Grüße an die Kebabs und sonst natürlich an alle da draußen. Viele Grüße, tschau, tschau.
  • Paul: … nimmt Manuel zurück und grüßt den Dönermann
  • Anna: Bussies an Marie!
  • Annemarie: Ich grüße alle Frankfurter, meine Familie, alle Freunde und besonders meine A-Capella-Gruppe. Ihr haltet durch!
  • Jule: Ich grüße meine Eltern (ganz offiziell) Sie sind die besten! … und Franzi und Johann. 
  • Luna: Ich möchte meine liebe Nachbarschaft grüßen. Und Grüße an meine Eltern. Ich hab Euch ganz ganz dolle lieb. Fühlt Euch gedrückt. 
  • Charlotte: Ich grüße Mira, Marie, Valentina, Julia und Clara. Ich hoffe es geht euch gut und das Praktikum ist gut gelaufen. 
  • Laura: Ich grüße meine Familie und »Klein Laura und die große Welt« und Eileen, Niska, Theresa, Heike und Ysann. Fühlt Euch gedrückt. Ich habe Euch alle ganz doll lieb. 
  • Kara: Ganz liebe Grüße an meine Mutter, meine Geschwisterchen, meinen Hund, meine Großeltern. Ich habe ich alle ganz doll lieb und ich freue mich Euch bald wiederzusehen. 
  • Romy ich grüße meine Familie, meine Freunde und bitte meinen
    Patenonkel, wenn meine Nummer ihn anruft, dass er auch rangeht.   
  • Emma: Ich wünsche meiner Oma und meinem Bruder nachträglich alles Gute zum Geburtstag. Ich grüße meine Familie und meine Freunde. 
  • Felix: Liebe Grüße an meinen Hund und an alle Leute, die den Blog gelesen haben. Viele Grüße an meine imaginären Freunde.