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27. Januar 2023 Der große Wettkrampf

Rückblick auf Sonntag, 22. Januar 2023 in Longo Mai

Gude,
im folgenden Text werde ich euch meine Sicht von einem Erlebnis schildern, an das ich seit gestern jedes Mal beim Gehen erinnert werde, da es mir noch schmerzhaft in den Beinen steckt. In Form eines Krampfes. Oder eher vielen Krämpfen. Es geht um den 15 Kilometer Dschungelmarathon hier in Longo Mai:

Veranstalter Aino interviewt Laura

Veranstalter Aino (sein Vater hat Longo Mai mitbegründet) interviewt Laura zu unserem Projekt © Vici

Aufwärmen zum großen Lauf

Sonntag 7.20 Uhr = Zeit um sich warm zu machen © Vici

Zuallererst ist es denke ich nicht nötig zu erwähnen, dass sich drei Monate auf einem Schiff mit gerade so viel Platz, dass man höchstens 30 Meter geradeaus laufen kann, nicht wirklich positiv auf die körperliche Kondition und Fitness auswirken. Nötig zu erwähnen ist aber, dass momentan und vor dem benannten Lauf ca. die Hälfte unserer Teilnehmer:innnen krank war, bzw. ist.

Der Lauf ist ein national bekannter Lauf, bei dem sogar das nationale Fernsehen sowie zahlreiche Profisportler:innen vor Ort waren. Es gibt bei der Disziplin Laufen einmal die Möglichkeit, 5 Kilometer zu laufen und für die Profis einen 15 Kilometer-Lauf.

Von Krankheit geschwächt und untrainiert entscheidet sich natürlich die Mehrheit von uns für den 5 Kilometer-Lauf. Auch von Krankheit geschwächt und untrainiert, aber voll mit Ibuprofen entscheiden sich jedoch die Experten Lux, Felix, Paul, Maarten und Freddy für den 15 Kilometer-Lauf.

Unser Team – hochmotiviert vor dem Start © Vici

Unser Team – hochmotiviert vor dem Start © Vici

Freddy (rechts) am Start zum 15km-Lauf

Freddy (rechts) am Start zum 15km-Lauf © Vici

Der Lauf startet am Sonntag, den 22. Januar um 7:30 Uhr und wir sind alle motiviert. Nachdem wir ein paar große Sprüche geklopft und neben den Profiläufern posiert haben, ertönt der Startschuss für dem 15 Kilometer-Lauf.

Übermotiviert wie wir sind, probieren wir natürlich sofort, uns an die Spitze der Gruppe zu hängen und das Tempo vorzugeben. Das funktioniert leider nur so semi gut und so ziehen die ersten schon nach 100 Metern an uns vorbei. Ab dem Punkt fängt meine Nase an, zu blockieren, weshalb nun der Mund herhalten muss.
Vorbei an den von uns bereits geernteten Zuckerrohrfeldern geht es das erste Mal in den Dschungel. Ab dem Punkt verliere ich Paul und Felix aus den Augen, denen es bereits nicht mehr sonderlich gut geht. Es geht über Wurzeln und Flüsse, bergauf und bergab.

Die ganze Zeit läuft so eine Frau vor mir, die mich nicht vorbeiziehen lassen will. Das macht mich sauer und ich beschließe, provokant in einer Kurve abzukürzen und sie zu überholen. Doch da macht mir ihr Ego einen Strich durch die Rechnung, dass sie dazu bringt, mich beim nächsten Anstieg, der mich an mein Limit bringt, frech von rechts und schnaufend zu überholen. Frustriert fange ich das erste Mal an, zu gehen. Eins von vielen weiteren. Immer wieder wird mir schwindelig und ich verfluche alles und jeden (besonders mich selbst) dafür, dass ich bei sowas mitmache. Lux ist bereits an mir vorbeigezogen und meine Beine fangen an, zu krampfen. Ein kaputtes Rohr dient mir als Abkühlung, aber eigentlich ist noch alles gut.

Bis der schlimmste Teil der Strecke anfängt: 4 Kilometer durchgehend bergauf in der prallen Sonne. Schlau, wie ich bin, habe ich mir natürlich keine Kopfbedeckung mitgenommen. Bei der Hälfte des Anstiegs werde ich von Maarten überholt, mit dem ich versuche, mitzuhalten. Süße Idee, an der Umsetzung scheitert es aber leider, weil Maarten durchgehend joggt und ich es bestenfalls schaffe, 20 Meter zu joggen, ohne eine Gehpause einzulegen.

Einmal kommt ein Auto vorbei, aus dem irgendwelche Costa-Ricaner meinen Namen schreien und mich anfeuern. Ich wundere mich zehn Minuten lang, woher die meinen Namen kennen, bis mir einfällt, dass der ja dick hinten auf meinem Trikot draufsteht.

Nach dem Anstieg und gefühlt tot geht es wieder bergab. Endlich. Doch auf einmal stelle ich entsetzt fest, dass ich aufs Klo muss und ich aufgrund der Zäune am Wegrand nirgendwo hinflüchten kann. Also heißt es Arsch anspannen und weitermachen. Ein letztes Mal geht es in den Dschungel, wo ich einmal einen Stein verpasse und im Fluss lande, aber ansonsten unversehrt herauskomme. Einmal kommt ein Baumstamm, über den ich richtig cool herüberspringe, weil dahinter ein Fotograf wartet, der Fotos macht.

Irgendwann komme ich ganz oben im Dorf an und muss jetzt nur noch runter zum Park kommen. Zu meinem Erschrecken kommt aber hinter mir ein anderer Läufer angerannt, der mir gefährlich nah kommt. Mein Ego würde es nicht zulassen, von ihm kurz vor dem Ziel überholt zu werden. Also gebe ich nochmal alles, obwohl ich die ganze Zeit Krämpfe habe, nass bin und sehr doll aufs Klo muss. Als ich um die Ecke zum Ziel biege, sehe ich alle anderen High Seas Leute, die mich schon erwarten und laut anfeuern. Beflügelt vom Jubel der anderen schwebe ich wie neu geboren ins Ziel.

HSHS auf den Plätzen vier bis sechs

Hannes, Florentin und Tino belegen die Plätze 4, 5 und 6 beim 5km-Lauf – eine Mega-Leistung © Vici

Lux lässt es sich gut gehen nach dem Lauf

Lux lässt es sich gut gehen nach dem Lauf © Vici

Pfeifwettbewerb nach der Verlosung

Alle Teilnehmenden nehmen automatisch an einer Verlosung teil. Als am Ende ein Gewinn übrig ist, gibt es einen Pfeifwettbewerb © Vici

Beitragsbild oben: Emma und Ferdinand albern im Ziel herum © Lara

Lux und Maarten sind bereits angekommen und zehn Minuten später kommt Felix auch an. Paul, der 5x rechts und 3x links umgeknickt ist und sich obendrein am Knie verletzt hat, lässt sich noch etwas Zeit, kommt aber auch irgendwann an.

Schließlich würden wir - denke ich-  alle sagen, dass es vielleicht nicht so schlau ist, krank einen Mega-Dschungelmarathon mitzulaufen, aber es sich trotzdem gelohnt hat und wir alle wohlauf sind.

PS: Tino wurde 6. beim Fünfkilometerlauf. Und er hat ganz schlimmes Asthma.

Bis zum nächsten Mal,
Euer Freddy

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In den »Sozialen Medien« gibt es einige Fotos und Videos von dem Ereignis, auf denen auch wir zu sehen und zu hören sind:

Bild aus dem YueTube-Video

Bild aus dem YueTube-Video –

Hier die Links: 
Youtube
Facebook

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Grüße:

Freddy: Viele Grüße an die Mjb von Tec Darmstadt, ihr seid es!
 
Tino: Ich grüße meinen Spanischkurs: Lernt weiter fleißig Spanisch, ihr werdet es irgendwann bestimmt mal brauchen.

Paul: Ich grüße Tina, meine Mutter, meinen Dad + Max, ich hoffe, ihr seid alle gesund und dicke Umarmung.

Lux: Ich grüße meine Mutter, meinen Vater, Nagie, Taji und Jule, lieb euch alle:)

Vici: Zauberhafte Grüße an meine Familie und meine Freunde! Ich vermisse euch und freue mich auf einen bunten Sommer mit euch ;-)