9. Oktober 2022 Auch ein Abschied ist ein Anfang
Position: 53 48.310 N‘ · 8 07.953 O‘
Wetter: sonnig, teilweise bewölkt · Wind: 2 aus SW
gesetzte Segel: fore stay sail, main stay sail, main sail
Kurs: 320° · Geschwindigkeit: 4,8 Knoten
bisher zurückgelegte Seemeilen: 31,8
Stimmung an Bord: entspannte Sonntagmorgen-Stimmung
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Moin,
wir fühlten uns am Abend vor dem Auslaufen (07.10.) verschieden, wenn wir an das Auslaufen am nächsten Tag dachten. Cal dachte, es würde nach dem Auslaufen weniger surreal wirken. Andere empfanden Trauer, Vorfreude, Aufregung. Manche sagten aber auch, sie würden jetzt erst richtig begreifen, dass es richtig los gehen würde. Kara dachte laut: „Wow, was für ein Abenteuer startet, aber auch der Abschied wird mir schwer fallen morgen und die Abschiedsgefühle, die ich jetzt fühle, werde ich zehnmal stärker am Ende der Reise empfinden.“ Andere sagten auch, dass sie glaubten, dass bei dem morgigen Abschied viel geheult werden werde.
Nachdem wir alle eine Nacht darüber geschlafen hatten (in der wir zweimal vom „general alarm“ [Notsignal welches die Crew an einem Sammelplatz zusammenruft] geweckt wurden, die beide ein Fehlalarm waren), war den meisten erst klar, dass wir heute (8.10.) wirklich losfahren würden, da wir jetzt endgültig alles dafür vorbereiten mussten, in See zu stechen. Zum seatight [seefest] machen gehörte zum Beispiel, die Kisten im food- und deep store [dort wo wir das Essen lagern] so festzubinden, dass sie nicht runterfallen konnten. Auch im „dorm“, unserem Schlafsaal, verstauten wir unsere Kleidung in unseren Fächern und hängten Tampen vor die Rucksäcke.
Als wir dann endlich von unserem Liegeplatz im Hafen um ca. 10:15 Uhr abgelegt hatten, waren die ersten Familien und Freunde von denen, die in See stechen, schon da. Als wir um ungefähr 11:20 Uhr an der Pier beim Zoo am Meer angelegt hatten, kamen nach und nach alle, die uns zu unserer Reise verabschieden wollten, darunter waren natürliche Freunde und Familie aber auch das Radio und das Fernsehen waren vertreten.
Während die einen noch ihre Eltern verabschiedet haben, hatten die ersten schon Mittagessen. Dann wurde getauscht, andere aßen und andere waren draußen und verabschiedeten sich von Angehörigen.
Irgendwann kann man einem Abschied nicht mehr ausweichen. So mussten auch wir irgendwann vom Schwimmsteg ablegen und in Richtung Nordsee aufbrechen. Als dann auch noch Christiane Goltz, Christoph Schmidt, die Mutter von Kiljan und zuletzt Robert (unser Captain) jeweils eine kleine Rede gehalten hatten, war jedem klar: Der Abschied steht kurz bevor.
Aus den Lautsprechern ertönte ‚Con te partiro‘ (Time to say goodbye) und wir lösten die „Mooringlines“ [Leinen, mit denen das Schiff am Steg festgemacht wird]. Als wir dann unsere Freunde und Familien am Steg winken sahen, überkamen den meisten dann doch noch die Tränen. Dort merkte man direkt, wie wir schon in den paar Tagen als Team zusammen gewachsen sind. Alle hatten eine etwas betrübte Miene, aber wir waren jede*r für jeden da und wir umarmten uns.
Am Abend war die Laune schon wieder auf dem Höhepunkt: einige schliefen, andere spielten Musik und wieder andere unterhielten sich einfach oder schrieben Tagebuch.
Nele
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Grüße:
- Liebe Grüße an Familie und Freunde von Lia.
- Jule grüßt ihre Eltern und die Fische ihres Vaters und an ihre Oma: „Der Bettorganizer ist super!“
- Anna schickt Bussis an ihre Eltern.
- Anika grüßt ihre Familie und Ratte.
- Florentin grüßt seine Eltern, Robert, Jasper, Eric und Julia.
- Carlina grüßt ihre Eltern, Schwester und ihren Hund Sammy und noch meine bestie Lina.
- Kara grüßt ihren Opa, der heute Geburtstag (09.10.) hat.
- Kara grüßt ihre Mutter und ihre Oma and her friends from England und natürlich auch meine Freunde aus Deutschland.
- Nele grüßt ihre Schwester, ihre Eltern, ihre Großeltern und Freunde.
- Maja wünscht Nola alles alles Gute zu ihrem hoffentlich ganz tollen Geburtstag! (Ich hoffe du feierst schön und es geht dir gut!!)