3. Februar 2022 Was ich auf der Reise bisher gelernt habe

Wir sind hier auf unserer Reise in vielen unterschiedlichen Ländern und verschiedenen Kontinenten unterwegs und lernen dabei unterschiedliche Kulturen kennen. An Bord haben wir Unterricht, aber man lernt auch an Land und beim Bordalltag total viele andere, meiner Ansicht nach, sehr wichtige Dinge. Und ich habe bereits gemerkt, dass ich schon jetzt sehr viel von dieser Reise gelernt habe. Daher werde ich in diesem Blog ein bisschen erzählen, was für mich das Wichtigste ist, was ich bisher von dieser Reise mitgenommen habe.

Blütenpracht in Longo Mai

Blütenpracht in Longo Mai © Kira

ein Paar Schuhe auf einem Stein

Einfach Mal rausgehen @ Kira

1. Wir denken viel zu viel an Zeit
und sind die ganze Zeit gestresst.

Wir lernen in den anderen Ländern sehr viele Menschen kennen und diese Menschen leben auch ganz anders. Ich habe gemerkt, dass vor allem die Menschen in der Karibik und in Costa Rica immer total freundlich und gut gelaunt sind. Ich denke, das liegt zum Teil daran, dass sie einfach nicht so gestresst sind, weil für sie Zeit keine so große Rolle spielt. Sie leben und genießen einfach ihr Leben und das machen leider viele bei uns in Deutschland nicht so, denn sie sind ständig durch ihre Arbeit gestresst und machen sich oft viel zu viele Gedanken über ihren Job, teilweise auch weil sie immer alles perfekt machen wollen. Dabei kommt es meist vielmehr auf ganz andere Dinge an, von denen ich noch manche erwähnen werde. Aber dieser Arbeitsstress hängt auch mit meinem nächsten Punkt zusammen.

2. Geld ist nicht alles

Ein Mann auf einer Kakaofarm hat uns gesagt: „Hier auf Grenada könnte man eigentlich komplett ohne Geld und Arbeit leben.“ Denn in der Natur (dazu komme ich auch noch) findet man total viel Essen und sowieso gibt es immer total viele freundliche Menschen, die einem helfen. Wir haben bereits viele Menschen kennengelernt, die nicht viel oder sogar fast gar nichts haben und sich kaum etwas zu essen leisten können. Zum Beispiel haben uns in Mindelo zwei kleine Kinder nach Essen gefragt. Aber meist sind diese Menschen, die nicht viel haben, trotzdem total glücklich im Leben, denn und hier kommt Punkt 3.

3. Man braucht nicht viel,
um im Leben glücklich zu sein

… und wir sollten glücklich über das sein, was wir haben (mehr wertschätzen). Zum Beispiel leben wir auf dem Schiff mit viel weniger Dingen als zu Hause und man braucht zum Beispiel keinen großen, prall gefüllten Kleiderschrank. Wir haben nur ein paar Dinge dabei, zum Beispiel für einen Monat Costa Rica vier T-Shirts und es ist immer alles völlig ausreichend und wir sind trotzdem total glücklich. Außerdem leben die Menschen auf der anderen Seite der Welt in sehr kleinen Häusern, teilweise nur ein bisschen größer als eine Gartenhütte und sie sind trotzdem glücklich. Kein Wunder, es reicht ja auch vollkommen aus. Sie haben darin alles Nötige was man zum Leben braucht, warum sollten sie dann ein größeres Haus bauen? Man benötigt kein riesiges (evtl. pompöses, teures, luxuriöses) Haus. Es geht ja auch in kleiner, mit allem Nötigen und drumherum hat man ja die Natur, die einem so viel bietet! Man braucht ja nicht im Haus rumsitzen, man kann doch rausgehen!

Annika, Amelie und Karina am Pazifik

Annika, Amelie und Karina am Pazifik @ Kira

4. Wir sollten uns nicht immer so viel beschweren (oder rumquängeln).

Andere Menschen haben ein viel härteres Leben und das kann man sich gar nicht so vorstellen. Mir wurde dies bei der Zuckerrohrernte in Costa Rica richtig bewusst. Denn es ist total anstrengend. Wir haben nur für einen halben Tag bei der Ernte mitgeholfen und waren danach völlig erschöpft, manche sogar richtig genervt und einige Menschen machen diesen Job jeden Tag und völlig selbstverständlich, weil sie es müssen. Und sie verdienen dabei deutlich weniger Geld als jemand, der einen deutlich entspannteren Job in Deutschland hat (und dafür müssen sie auch noch eine bestimmte Menge ernten). Es gibt also Menschen, die müssen echt hart arbeiten (und diese bekommen nur sehr wenig Geld dafür) und wir beschweren uns oft zu Hause, wenn wir mal eine Kleinigkeit erledigen sollen. Das sollte eigentlich wirklich nicht so sein. Zum Beispiel beschweren wir uns oder sind genervt, wenn wir zu Hause mal nach dem Essen alleine den Tisch abräumen sollen. Aber das ist eigentlich gar nichts gegen das, was viele andere Menschen jeden Tag leisten müssen und wir würden ja mit so einer kleinen Aufgabe auch noch jemandem einen Gefallen tun.

5. Wir sollten unsere Welt
mehr wertschätzen und achten.

Wie schon vorhin gesagt, bietet uns die Natur und die Welt total viel, aber oft ignorieren wir das oder bemerken es gar nicht. Wie gesagt sind wir oft gestresst oder viel zu viel im Haus. Dabei bemerken wir oft gar nicht, was dort draußen um uns Schönes herum ist. Die Welt hat so viel schöne Natur zu bieten, von der wir auf unserer Reise auch sehr viel gesehen haben und es ist sehr beeindruckend, wie schön unsere Welt ist z.B.: Sonnenauf- und Untergänge, Wasserfälle, das Meer, die Sterne, die Strände, Karibik, Wälder) bzw. wie schön sie auch sein könnte. Denn wir machen uns unsere wunderschöne Welt, die wir so dringend zum Leben brauchen, völlig kaputt und dies völlig unnötig, mit Dingen, die wir gar nicht brauchen und nötig haben. Zum Beispiel mit Plastik. Wir benutzen es bei so vielen Dingen, bei denen es eigentlich nicht nötig wäre und zerstören damit total viel. Vor der Reise haben vermutlich die meisten das übliche Shampoo aus Plastikflaschen benutzt. Jetzt auf dem Schiff benutzen sehr viele von uns festes Shampoo ohne Plastikverpackung. Ich komme super damit klar und finde, dass es eine sehr gute Alternative ist. Und da merkt man dann sehr gut, dass wir unsere Welt mit unnötigen Dingen zerstören. Denn zum Beispiel am Strand von den Saint Blas Inseln lag total viel Plastikmüll, den wir auch teilweise eingesammelt haben. Also überlegt mal, bei welchen Dingen ihr vielleicht auf etwas verzichten könnt, um unsere wunderschöne Welt nicht zu zerstören. Und schätzt die Dinge, die ihr habt, achtet nicht zu viel auf Zeit und denkt vielleicht ab und zu mal daran, wie wichtig die Dinge sind. Denkt außerdem immer daran, dass es Menschen gibt, denen es deutlich schlechter geht und seid froh über das, was ihr habt.

Amelie

  • PS von Amelie: Ich grüße meine Familie, Meerschweinchen und Freund:innen, hab euch ganz dolle lieb!
  • PS von Lusinja: Ich wünsche meinem Neffen Yngve nachträglich alles Gute zum 9.Geburtstag! Hoch die Tassen!