1. Februar 2022 Wie wir wohnen …
Vergleich der Wohnsituation Zuhause und in Longo Mai
Halli hallo,
hier in den Gastfamilien ist vieles anders. Angefangen beim Essen über unsere Zimmer und den Garten. Da ich denke, dass es für viele von euch schwierig ist sich vorzustellen, wie es hier so ist und wie es aussieht, habe ich mich dazu entschlossen, euch mein Zimmer zu Hause vs. hier vorzustellen.
Zwei ziemlich große Unterschiede sind, dass ich mir hier ein Zimmer mit Kira teile und wir in unserem Zimmer auch gleich noch ein eigenes Bad haben. Zu Hause habe ich ein Zimmer ganz für mich alleine, allerdings kein eigenes Bad.
Doch fangen wir mal bei den Äußerlichkeiten an. Wir wohnen in so einer Art Anbau, der sich an das Haus anschmiegt, in dem unsere Gastfamilie wohnt. Aus diesem Grund haben wir zwei Türen. Die eine führt in den Wohnbereich unserer Familie. Die andere führt nach draußen, was ziemlich praktisch ist, da wir so nicht immer, wenn wir das Haus verlassen, durch den Wohnbereich der anderen müssen.
Bei mir zu Hause kann ich nicht einfach aus meinem Zimmer nach draußen gehen, außer ich springe aus dem Fenster, was ich vorziehe lieber nicht zu tun. Ein wesentlicher Unterschied zu mir zu Hause ist, dass hier die Wände nie bis ganz an die Decke hoch gehen. Nicht einmal die Hauswand geht bis ganz hoch. Zwischen Dach und Wand sind immer mindestens 10 cm Platz. Dies ist auf die Notwendigkeit der Luftzirkulation im Haus zurückzuführen. Hier ist es ziemlich feucht, besonders in der Regenzeit, sodass Schimmel entsteht, wenn es keine gute Luftzirkulation gibt. Ich weiß nicht, wie das bei euch zu Hause ist, aber in all den Häusern, in denen ich zu Hause war, gingen alle Wände bis an die Decke hoch. Dieser Unterschied hat mich am Anfang ziemlich schockiert, besonders da bei manchen Häusern noch ein halber Meter bis zu Decke ist und man drüber klettern kann. Aber man gewöhnt sich schnell daran. Und wenn wir schon bei den Wänden sind: Hier bei uns, aber ich glaube das ist auch überall noch mal anders, ist nur der erste Meter der Wand gemauert und der Rest besteht aus Spanplatten, die jedoch erstaunlicherweise recht stabil sind.
Nun kommen wir zu unserer Schlafsituation. Da hat sich nicht so viel im Gegensatz zu zu Hause geändert. Ich schlafe in einem ganz normalen Bett, nur dass ich jetzt noch ein Moskitonetz über mir hängen habe. Doch wenn ihr mich fragt, bringen die Dinger nicht so viel. Ich bin so zerstochen, als ob sich alle Mücken gegen mich verschworen hätten.
Kommen wir zu guter Letzt noch zum Bad, denn außer einem Tisch gibt es sonst nichts mehr. Die Toilette und Dusche sind in einem separaten kleinen Raum in unserem Zimmer. Ich denke die größten Unterschiede sind, dass es kein warmes Wasser gibt und die Dusche mit einem Nagel befestigt ist und sie jedes Mal, wenn man duscht, mindestens einmal auf dich runterfällt. Sonst ist alles ziemlich normal. Es gibt einen Duschvorhang und eine Toilette. Das einzig etwas Schwierige oder Missverständliche ist, dass das Wasser gleich neben der Toilette abdrehbar ist und die Toilette dann nicht mehr funktioniert. Mir und meiner Mitbewohnerin ist das leider auch mal passiert und die Toilette funktionierte ein paar Tage nicht, bis jemand Schlaues kam und uns half. J
Und nun noch das Waschbecken. Der Wasserhahn sieht aus wie bei uns zu Hause der Wasserhahn draußen, an dem der Gartenschlauch angeschlossen wird, aber er funktioniert und es gibt sogar Trinkwasser, was nicht selbstverständlich ist. Es ist nicht wie in Deutschland, wo man den Hahn aufdrehen kann und warmes und kaltes Wasser rauskommt. Hier lernt man alles mehr zu schätzen und freut sich schon über kleine Dinge, wie eine warme Dusche oder wenn man nicht hört, dass jemand am anderen Ende des Hauses duscht. Denkt mal drüber nach und denkt das nächste Mal, wenn ihr euch darüber aufregt, dass das Wasser beim Duschen zu heiß ist, daran, dass manche Menschen gar kein heißes Wasser haben und ihr dieses und noch viele andere Privilegien habt.
Text: Antonia K.