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6. Dezember 2021 Fische sezieren mit Ulf

Am Montag, den 6.12.2021, war es soweit: über Nacht waren so viele fliegende Fische an Bord gesprungen, wo sie starben, dass wir die Chance nutzten und sie sezieren konnten. Ulf schnappte sich dafür die Deutschstunde und so war zumindest ich am Anfang ein bisschen verwirrt, warum da jetzt ein Eimer mit Fischen vor mir auf dem Tisch stand …

Die Stunde ging damit los, dass Ulf uns erklärte, wie man das Sezierbesteck verwendet, mit der zusätzlichen Erklärung von Jule, dass das Skalpell in den Fisch und nicht in die/den Sitznachbar:in gehört. Anschließend teilte Ulf die Fische aus und erklärte uns an einem der Fische die äußeren Merkmale.

Wusstet ihr, dass fliegende Fische zwei Paar verlängerte Flossen haben, mit denen sie bis zu 400 Meter weit »fliegen« können? Wir fingen dann mit der Anleitung in unseren Readern an, die Fische höchst professionell auf unseren blauen Plastiktellern zu zerlegen. Ich habe mit Antonia K. zusammengearbeitet, aber weil sie nicht wirklich das Bedürfnis hatte, den Fisch aufzuschneiden, ist mir diese Ehre zuteil geworden. Wir sollten zuerst seitlich ein Loch in den Fisch schneiden, was auch gut ging, aber dann wollte sich die Haut nicht ablösen. Ulf hat das Problem gelöst, indem er, meiner Meinung nach, echt brutal an der einen Flosse gerupft hat, wodurch sich die Haut abgelöst hat.

Dann musste das Fleisch entfernt werden, damit wir die Organe freilegen konnten. Nachdem uns das gelungen war, haben wir als erstes den Magen und den Darm gesehen. Ulf hat uns dann erklärt, dass die Schwimmblase von unserem Fisch schon eingesunken war, und man sie deswegen nicht mehr sehen könne. Wir haben uns dann weiter in Richtung Kopf vorgearbeitet, wo wir auch direkt das Herz fanden. Dieses war größer, als ich erwartet hatte.

Von Ulf kam dann direkt der nächste Auftrag: wir sollten den Kiemendeckel anheben und eine der Kiemen entfernen und zwar so heil wie möglich. Als das geschafft war, legten wir die Kiemen in Wasser und sahen so, wie sich die Kiemen aufgefächerten. Die Stunde war dann auch schon vorbei, sodass wir mit dem Aufräumen anfangen mussten. Die Fische haben wir sehr unzeremoniell über Bord geworfen, die Teller und das Sezierbesteck mit warmem Wasser und Seife abgewaschen. Als wir fast fertig waren, ist auf einmal wegen einer großen Welle einer der Fische vom Teller auf eine Bank gefallen, was in Gelächter geendet hat. Unsere Hände haben wir als letztes in Zitronenwasser gewaschen, um den Geruch, der übrigens von der Schleimschicht der Fische kam, loszuwerden.

Caro

Fotos: © Peggy