
April 2025 New Partner-Ship

Rückblick auf den Zeitraum: Donnerstag. 21.11. bis Sonntag, 24.11.2024 und darüber hinaus
Koordinaten: 43°33.985‘ N 8°41.075‘ W ExpoCoruña
Wetter: angenehmer als in Deutschland
Winde: sehr stark!
Kurs: In die Zukunft!
Marines Leben: Möwen
Stimmung: konzentriert und heiter
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Moin liebe Leser:innen,
herzlich willkommen auf dem Reiseblog des 33. High Seas High School Törns. Christoph, Fritzi und ich (Vici) sind unterwegs nach Rotterdam und treffen dort das neue HSHS-Team bestehend aus Lilly, Hannes, Becci, Laurens und Alena. Wir freuen uns schon sehr auf euch Jugendliche!

Fritzi, Vici und Christoph am 20.4.2025 auf dem Weg nach Rotterdam © Fritzi
Wir starten mit einem Bericht über das Zusammenkommen der HSHS mit unserem neuen – insgesamt siebten – Partnerschiff, dem niederländischen Dreimastsegelschoner Eendracht. Nach vier Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Gulden Leeuw brechen wir auf zu neuen Ufern und Ozeanen – was uns auch die einmalige Option eines möglichen Treffens der beiden Reisen Ende April in den Niederlanden beschert. Bleibt also dran, wenn ihr dazu nichts verpassen wollt.
Da die Gulden Leeuw die Eigner:innen wechseln wird, hielten wir Augen und Ohren nach einem geeigneten Segelschiff für die 33. Reise offen. Wir hörten uns um, nutzten unsere Kontakte in der Segelwelt und hatten Zoom-Meetings mit Eigner:innen.
Ende November besuchten Christoph und ich zusammen mit Tobias (Bootsmann beim 3. HSHS-Törn, Schiffsbauingenieur und Berater bei HSHS) sowie seiner Tochter Clara die regelmäßig stattfindende Sail Training International (STI) Conference in A Coruña/Spanien. Wo wenn nicht hier lässt es sich connecten, sich in Persona treffen und sich über neue Entwicklungen in der Welt des sail trainings austauschen.

22.11.2024: Bushaltestelle in A Coruña, an die sich die Teilnehmer:innen der 29. und 30. Reise bestimmt erinnern werden © Vici

Die HSHS-Delegation: Clara, Christoph, Vici und Tobias (v.l.n.r.) © Besucher
Bei der STI Conference treffen sich verschiedenste Projekte, Initiativen und Schiffseigner:innen von Großseglern, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen, Vergangenes zu reflektieren und Zukünftiges zu planen.
Einen großen Anteil nehmen beispielsweise die Tall Ship Races ein, bei denen es nicht nur um das Leben an Bord der zahlreichen Segelschiffe geht, sondern auch eindrücklich beleuchtet wurde, wie sich die Städte auf den Besuch vorbereiten und welch umfangreichen Anteil Volunteers an dem Erfolg dieser Großveranstaltung haben. Als High Seas High School waren wir aktiv mit unserer Suche nach Partnerships für unsere zukünftigen Reisen aufgetreten, auf unseren Shirts prangte groß: TALL SHIP WANTED. Dies zeigte seine erhoffte Wirkung, wir kamen mit weiteren Eigner:innen ins Gespräch und trafen auch auf viele Personen, die in den letzten drei Jahrzehnten mit/für uns gesegelt sind als Kapitäne und Angehörige und schwelgten gemeinsam in Erinnerungen.

Vici und Christoph präsentieren unübersehbar ihr Anliegen © Clara

Ein Workshop auf der STI Conference © Vici
Für uns waren vor allem die Workshops und Vorträge rund um aktives Sail Training, Bildung, Inklusion, Nachhaltigkeit und Evaluation von Interesse. Es war großartig zu hören, wie andere Projekte arbeiten und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Gleichzeitig sind wir aus vielen Sitzungen sehr bestärkt herausgegangen und fanden Anerkennung für die Arbeit, die HSHS seit 32 Jahren macht. Eine wunderbare Mischung aus Lernen und Weitergeben. Ein Beispiel dafür kann der Input einer kanadischen Delegierten sein, welche unter anderem über Möglichkeiten sprach, Angehörige der indigenen Gruppen des Landes stärker ins Sail Training zu involvieren; eine breitere Aufstellung der Zielgruppe ist schließlich für sehr viele Segelprojekte ein wichtiges Ziel für die Zukunft. Unterschiedliche Personengruppen hätten einen unterschiedlichen Zugang und eine distinkte Verbindung zum Meer: Lebensraum, Nahrungsquelle, aber auch Medium, über welches Kolonialismus und damit Tod und Unterdrückung auf Tall Ships kam …
Hier entstand ein sehr spannender Austausch, welchen wir bei unseren Reisen an Bord unter anderem dadurch abbilden, dass wir unsere Landaufenthalte vor- und nachbereiten und das Fach Globales Lernen eines unserer Hauptfächer ist.
Neben diesen Workshops kam es bei gutem Essen allseits zu zahlreichen Meetings in Klein- und Großgruppen. Gerade in Zeiten von Videokonferenzen eine sehr willkommene Abwechslung! Vor allem die Verknüpfung der Jugendarbeit in den Youth Councils der Länder nahm viel Raum ein, die Zukunft des Sail Trainings ist also gesichert!
Das Highlight des Wochenendes bildete das GALA Dinner am Samstagabend. In den Mails im Vorfeld der Veranstaltung wurde der Dresscode „Lounge Suits“ angegeben – hier staunten wir nicht schlecht. Um euch das Recherchieren zu ersparen: Den gleichen Dresscode hatten Prince William und Kate bei ihrer Hochzeit … Das kollektive Herausputzen und Schickmachen erinnerte mich an die geschäftigen Umstände vor einem Landgang nach langer Zeit auf See während unserer Törns.

Unser Conference-Team in Abendgarderobe © Besucherin

In Erwartung des Gala-Dinners am Samstagabend © Vici

Christoph schaut die Preise an © Vici
Beim Gala Abend wurden Preise verliehen und langjährige Arbeit im Sail Training ausgezeichnet.
Die Bürgermeisterin von A Coruña sprach zum zweiten Mal, neben ihr saß einer der Gewinner der Vendee Globe. Es trafen sich eine Menge Personen mit Rang und Namen, tauschten sich weiter aus, genossen das Essen und tanzten dann gemeinsam auf der Tanzfläche
Nun aber zurück zur Eendracht:
Das Segelsetzen für den kommenden 33. HSHS Törn war eines unserer Hauptanliegen und konnte vor Ort erfolgreich in die richtigen Fahrwasser geleitet werden. Wir trafen uns mit Nanda, der Direktorin der Stiftung der Eendracht zu Meetings und besprachen die Eckpfeiler einer möglichen segelnden Zusammenarbeit. Da Fritzi aus der Shore Crew zu dieser Zeit vor Ort an Bord des 32. Törns war, gelang uns auch ein bilateraler Austausch auf Kap Verde. Die Eendracht erreichte die afrikanische Inselgruppe Ende November und Fritzi besuchte das Schiff und die nautische Crew und führte die in Spanien von Christoph und Vici begonnenen Gespräche weiter.

241128 Fritzi besichtigt die Eendracht – hier ein Bild von der Messe © Fritzi
Es wurde deutlich: Die Eendracht (welche von der Shore Crew auch bereits vor einigen Jahren besichtigt wurde) und High Seas High School finden schnell einen gemeinsamen Kurs! Nach weiteren Zooms im Dezember wurde immer konkreter, dass wir mit einem guten Gefühl in den Jahreswechsel starten und uns auf die 33. Reise an Bord der Eendracht freuen!
Das niederländische Segelschiff der Stichting Foundation nimmt seit Jahren sehr erfolgreich an den Tall Ship Races teil und hat sich die Arbeit mit Jugendlichen auf die Segel geschrieben. Alle Erwachsenen, die den Törn gestalten (also Personen aus dem Büro der Eendracht, die Shore Crew der HSHS (unser Büro) sowie das fünfköpfige HSHS-Team und die elfköpfige Crew der Eendracht) trafen sich bereits virtuell, morgen dann in Persona an Bord in Rotterdam.
Morgen Abend um 19 Uhr startet unser Probetörn mit dem Boarding der 38 Jugendlichen, die mit uns in See stechen möchten. Aufmerksame Leser:innen des Blogs des 32. Törns wissen, dass die Gulden Leeuw heute in Scheveningen festgemacht hat, das erste Mal Festlandeuropa seit Oktober. Mal schauen, ob sich unsere Kurse kreuzen oder wir sogar gemeinsam im Päckchen im Hafen liegen werden.
Vici
P.S. Fröhliche Ostern!
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Grüße:
- Ganz liebe Grüße an Nanda von der Eendracht
sowie an Tobi und Clara! - Herzliche Grüße an das Youth Council und die STAG!
- Herzliche Umarmung an den 32. HSHS Törn!