Neues Lietz-Gesicht: Musik- und Englischlehrerin Julia Kammerlander
Mit Julia Kammerlander hat nicht nur eine Lehrerin mit Leib und Seele, sondern auch eine begnadete Pianistin den Weg zu uns gefunden. Am Inselinternat unterrichtet sie nun Musik und Englisch. Mit ihrer Begeisterungsfähigkeit und ihrem zugewandten Wesen hat sie die Herzen der Internatsgemeinschaft im Sturm erobert.
In unserem kleinen Interview hat Julia uns mehr über sich erzählt:
Von wo hat Dich Dein Weg hierher zu uns auf die Insel geführt?
Aus „The LÄND“ - dem Land der Butterbrezeln, unvollendeten Mega-Bahnhöfe und verunglückten Marketing-Kampagnen! Wie schon andere hier an der Lietz habe auch ich gemerkt, dass es auch anderswo schön sein kann.
Was war Deine Motivation Lehrerin zu werden?
Mich faszinieren Vorgänge des Lernens und alle Fragen, die damit zusammenhängen. Und ich finde es enorm bereichernd, junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Die Lietz als Internat auf einer kleinen Nordseeinsel ist ein nicht ganz so gewöhnlicher Arbeits- und Lebensort.
Was hat Dich dazu bewogen, die Herausforderung „Lietz" anzunehmen, und was hast Du davor gemacht?
Ich habe nach dem Abi zunächst (klassisches) Klavier studiert und einige Jahre als Pianistin und Klavierlehrerin gearbeitet. Seit ich die Entscheidung für das Lehramtsstudium getroffen habe, ist mir die Idee „Inselschule“ immer wieder im Kopf herumgespukt, weil ich die Inseln und ihren besonderen Zauber schon in Sommerurlauben kennen- und lieben gelernt habe. Schule auf einer abgelegenen, nordseeumtosten Insel - das erschien mir verrückt und wildromantisch, und das Konzept des Lernens mit Kopf, Herz und Hand war mir als Musikerin natürlich gleich grundsympathisch! Außerdem war es mir nach dem Referendariat ein dringendes Bedürfnis, nochmal auszubrechen und „outside the box“ neue Perspektiven auf das System Schule zu gewinnen. Und dass Florian der wohl musikbegeistertste Schulleiter der nördlichen Hemisphäre ist, hat bei der Entscheidung durchaus auch geholfen.
Wie waren Deine ersten Wochen im Internat? Welche Eindrücke hast du gewonnen?
Die ersten Wochen bzw. Monate waren naturgemäß intensiv, weil man als Neu-Lietzer natürlich erstmal alle Abläufe, geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze, und vor allem seine Mit-Lietzer kennenlernen muss. Ich habe mich aber mittlerweile gut eingegroovt - der durchgetaktete, stark ritualisierte Internatsalltag geht schnell ins Blut, und die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Lietz-Gemeinschaft macht es einem leicht, hier anzukommen. Intensiv wird es aber auch weitergehen, denke ich, denn hier ist immer was los, und im Mikrokosmos Lietz kriegt man alle Vorgänge (organisatorisch, menschlich, zwischenmenschlich…) viel hautnäher mit als an „normalen“ Schulen.
Hast Du schon einen Lieblingsplatz auf der Insel gefunden?
Alle Orte, von denen man das Meer sehen kann. Der Zeltplatzkiosk. Und mein Wohnzimmerfenster, weil man von da so schön in die Bäume vor dem Nationalpark-Haus blicken kann.