Naturwissenschaftlicher Unterricht wird zum Forschungsabenteuer
Lietzer*innen unterstützen Wissenschaftler*innen der Universität Oldenburg bei neuem Projekt
Wenn man die Nordsee vor der Haustür hat, kann naturwissenschaftlicher Unterricht auch einmal im Freien stattfinden. Und wenn dazu noch ein neues Forschungsprojekt der Universität Oldenburg am Strand Messstationen einrichtet, dann sind die passenden Unterrichtsmaterialen für die Lietzer*innen der Klassenstufe 11 ganz eindeutig möglichst wetterfeste Kleidung, Gummistiefel, Schaufeln und Kameras.
Gemeinsam mit Forscherinnen des DFG-geförderten Projekts DynaDeep stürzten sich die Schüler*innen am vergangenen Freitag am Spiekerooger Oststrand in die Feldarbeit. Und die ging erst einmal in die Tiefe, in der im Laufe des Vormittags die mitgebrachten Lysimeter versenkt werden sollten.
Diese 50 cm langen Rohre mit einem Fassungsvermögen von ca. 2 Litern wurden an drei verschiedenen Stationen zwischen Wasserkante und Dünen in den Sand eingegraben, so dass ihre Oberkante nun 30 cm unter der Oberfläche liegt. Die genaue Position der drei Stationen bestimmte das Team aus professionellen und Nachwuchsforschern dann mit dem GPS-Gerät.
Die Lysimeter sollen in den nächsten Wochen Wasser sammeln, das durch den Sand sickert. Dabei interessieren sich die Forschenden für die Menge an Regenwasser, die ihren Weg in die Tiefe findet, aber vor allem auch für das Salzwasser, das im Zuge von starken Fluten oder sogar Sturmfluten eindringt.
Über Schläuche, die bis an die Oberfläche reichen, wollen die Lietzer Jungwissenschaftler*innen regelmäßig das in den Lysimetern gesammelte Wasser abpumpen, seine Menge und Leitfähigkeit bestimmen, welche Aufschluss darüber gibt, ob das eingesickerte Wasser Süß- oder Salzwasser ist.
„Die Zusammenarbeit mit den Forschenden ist eine tolle Gelegenheit für uns, physikalische Zusammenhänge in einem ganz praktischen Umfeld zu ergründen“, sagt Physiklehrer Sebastian Vatterodt, der die Schüler*innen in diesem Projekt begleitet. „Darüber hinaus können die Schüler*innen in den Alltag von Wissenschaftler*innen und die vielfältigen Aktivitäten von Forschungsprojekten hineinschnuppern.“
Die Lysimeter sollen bis zum Ende der Sturmflutsaison im April im Boden bleiben. Die Ergebnisse aus den Beprobungen sollen dabei helfen, Strömungs- und Transportdynamik im Untergrund von Hochenergiestränden, wie wir sie auch auf Spiekeroog vorfinden, besser zu verstehen.
Die Kooperation zwischen Universität und Schule soll auch im weiteren Verlauf von DynaDeep noch viele spannende Möglichkeiten für die Lietzer*innen bieten, sich gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen mit biologischen, chemischen und physikalischen Fragestellungen zu beschäftigen.
Weitere Informationen zum Projekt DynaDeep finden Sie hier:
https://uol.de/icbm/verbundprojekte/dynadeep