Frühjahrsputz auf Spiekeroog – Lietzer befreiten Strand und Dünen von Meeresmüll
In wichtiger Mission für den Schutz der Natur waren die Lietzer am vergangenen Samstag unterwegs. Gemeinsam mit Lehrkräften und Pädagogen schwärmten sie aus, um Strand und Dünen gründlich von angespültem Meeresmüll zu befreien. Dafür bekamen die Schüler sogar unterrichtsfrei.
„Dieser Frühjahrsputz ist gerade jetzt besonders relevant, bevor in wenigen Wochen die Brutsaison für die Vögel des Wattenmeers wieder losgeht“, so die Leiterin des Nationalpark-Hauses Wittbülten, Swaantje Fock. Sie organisiert regelmäßig in Kooperation mit dem Inselinternat einmal im Jahr die große Sammelaktion, zu der Schüler, Insulaner und Gäste aufgerufen sind.
Denn für Vögel sowie andere Tiere stellt dieser Müll eine große Gefahr dar. So können sie sich zum einen darin verfangen, strangulieren oder auch Müllteile mit Futter verwechseln. Diese füllen dann ihre Mägen und lassen keinen Platz mehr für tatsächliche Nahrung, so dass sie langsam verhungern.
Ein scharfes Auge, viel Geduld und eine gute Portion Muskelkraft waren gefragt, als die Lietzer den teilweise tief im Sand steckenden Müll wieder ans Tageslicht und in ihre großen Säcke beförderten. Netzreste, meterlange Festmacherleinen, Folien, Kanister, Haushaltsmüll – die Fundstücke waren vielfältig und zahlreich. Zu den außergewöhnlichen Funden gehörten ein Stuhl, ein Kraftstofffilter, ein Schutzhelm, eine Toilettenbürste und ein Liebesbrief.
„Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, was und vor allem wie viel das Meer auf unserer Insel anspült“, stellte Freizeitpädagoge Nils Windoffer fest. Auch er packte tatkräftig mit an. „Dadurch hinterlassen wir unsere Spuren sogar in Bereichen, die ansonsten einem eher geringen menschlichen Einfluss ausgesetzt sind.“
Drei Stunden lang waren die Sammler unterwegs und konnten knapp 6 Kubikmeter Müll zusammentragen. Der wurde dann vom Nationalparkranger per Hänger abtransportiert, um auf dem Festland fachgerecht entsorgt zu werden.