Frischer Wind im Beathaus - Nils Windoffer übernimmt das Ruder
Neu im Lietz-Team ist seit diesem Jahr Nils Windoffer. Sein Reich sind das Beathaus und der Offene Treff, seine Leidenschaft gehört dem Sport und ganz besonders dem Fußball. Mit seiner entspannten Art, einem Kopf voller spannender Ideen und einem Elan, der ansteckend ist, hat er die Herzen der Heimgesmeinschaft im Sturm erobert.
Über seinen bisherigen Lebensweg, seine Aufgaben am Inselinternat und seine Pläne für die nächsten Monate hat uns Nils in einem kleinen Interview berichtet:
Von welchem Ort auf dem Festland bist Du zu uns auf die Insel gestoßen?
Gebürtig komme ich aus Ibbenbüren, welches in der Nähe von Osnabrück liegt. Da ich nun aber meinen Master im Bereich Sport in Oldenburg studiert habe, bin ich von dort aus auf die Insel gekommen.
Welchen Werdegang hast Du genommen?
Mit 18 Jahren habe ich Ibbenbüren verlassen, um an der Hochschule Emden/Leer Soziale Arbeit zu studieren. Das Studium und das Interesse mit Menschen zusammenzuarbeiten habe ich durch meine Jugendleiterausbildung in der Jugendbildungsstätte Tecklenburg entdeckt. So durfte ich in der Vergangenheit viele Sommerferienfreizeiten, Konfirmandenfreizeiten oder kirchliche Events begleiten. Im Rahmen verschiedenster Honorartätigkeiten habe ich Jugendliche zu Jugendleitern ausgebildet, Klassentage organisiert und geleitet oder diverse erlebnispädagogische Angebote auf die Beine gestellt.
Nach sechs Semestern Soziale Arbeit habe ich dann meinen Bachelor absolviert und habe den Masterstudiengang Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sport und Lebensstil angefangen. Dieser hat mich zu einem Praktikum beim SV Werder Bremen im Bereich des Nachwuchsspieler-Scoutings gebracht, welches im Anschluss in verschiedene Honorartätigkeiten (Begleitung von Fußballcamps der WERDER-Fußballschule, Begleitung von Sichtungstagen oder Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten) für den Verein mündete. Gegenwärtig schreibe ich nach dem Dienstantritt an der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog meine Masterabschlussarbeit fertig.
Wie bist Du auf die Stelle des pädagogischen Mitarbeiters an der Lietz aufmerksam geworden?
Ich wollte generell schon immer einmal die Erfahrung machen, auf einer Insel zu leben und nach einem Gespräch mit einer Bekannten über das Projekt High Seas High School bin ich auf die Internetpräsenz der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog gestoßen. Dort war – zu meinem Glück – meine jetzige Stelle ausgeschrieben.
Was sind Deine Aufgaben am Internat?
Ich bin als Sportpädagoge am Internat angestellt, welches die Schnittstellen Sport und Pädagogik perfekt abdeckt. Am Internat leite ich die OT (Offener Treff)-Gilde und die Beathaus-Gilde. In wöchentlichen Treffen mit den Gilden organisieren wir die Wochenendpartys (Beathaus), das Warensortiment des Offenen Treffs, überlegen welche Projekte wir anbieten können oder welches Gildenmitglied welche Tresen-Schicht übernimmt. Die Mitglieder der OT-Gilde sammeln erste Erfahrungen zur Führung eines Ladens. Die Mitglieder der Beathaus-Gilde lernen Inhalte der Eventplanung kennen.
Mir ist es wichtig, den Teilnehmenden genügend Freiräume für eigene kreative Denkprozesse zu geben. Ich agiere dabei auf Augenhöhe, damit keine Vorgaben seitens meiner Person kommen. Die Arbeit in den Gilden soll Spaß machen und Motivation für den Alltag geben. Mitglieder der Beathaus-Gilde und der OT-Gilde nehmen eine wichtige Position im Internatsalltag ein, da viele Schüler*innen im OT anzutreffen sind und dieser als Herz der Schule fungiert. Im OT werden jetzt übers Jahr offene Freizeitaktivitäten angeboten, welche von den Schülern ungezwungen besucht werden können.
Die Schnittstelle zum Sport ist durch die Fußball-AG, die Badminton-AG, durch Schichten im Kraftraum und durch offene Sportangebote, wie den Streetball-OT oder ähnliches abgedeckt. Streetball ist im weitesten Sinne Basketball ohne Regeln. Generell sind es neben den AGs eher offene Sportangebote.
Was findest Du am spannendsten und vielleicht auch am herausforderndsten an Deiner Arbeit hier?
Die Ressorts, die ich abdecke finde ich super interessant und erlebe sie bisher als eine sehr positive Schnittstelle, da es in meiner pädagogischen Haltung eine hohe Korrelation zwischen Sport und Pädagogik gibt. Ich sehe mich als Begleiter, ähnlich wie bei einem Coach, welcher gemeinsam mit den Schüler*innen Projekte auf Augenhöhe und respektvoller Ebene bedarfsorientiert voranbringt.
Herausfordernd ist natürlich die Situation, auf einer Insel zu leben, jedoch haben meine Kolleg*innen und vor allem die Schüler*innen mir den Start ungemein erleichtert, und ich sehe die Lietz schon als mein Zuhause an, in das ich nach einem Festlandbesuch gerne zurückkehre. Dadurch, dass man eng mit allen Akteuren zusammenlebt, ist auch das Abschalten schwierig, aber das wird sich routinemäßig einleben. Auf Lietz wird es eben nie langweilig.
Welche Projekte hast Du Dir für die kommenden Monate vorgenommen?
Ich habe mir für die kommenden Monate zwei Großprojekte vorgenommen. Generell möchte ich gerne Renovierungsarbeiten am Offenen Treff vornehmen, welche aber versprechen, den Geist des OT nicht zu verändern. Die Schüler*innen sollen in überarbeitetem Ambiente einen sicheren Ankerplatz haben, um vom Schulalltag abschalten zu können. Das zweite Großprojekt ist ein Lietz-Kalender für das kommende Jahr 2023, welcher beim Elternwochenende und beim Weihnachtsmarkt verkauft werden soll.
Für den Offenen Treff möchte ich einen Plan von wöchentlich stattfindenden Angeboten erstellen und eine eigene Konzeption ausarbeiten, nach denen die Gilden und Besucher des OT agieren und sich organisieren.
Ansonsten möchte ich mit meiner sportpädagogischen Arbeit Spaß und Abwechslung im Schulalltag bieten und die Heimgemeinschaft stärken.
Was machst Du am liebsten, wenn Du mal nicht im Dienst bist?
Grundsätzlich nehme ich mir wenig Freiräume, sondern genieße das Leben auf Lietz in vollen Zügen. Wenn ich mal nicht im Dienst bin, beschäftige ich mich vor allem mit Fußball, welcher eine große Leidenschaft in meinem Leben darstellt. Ob gucken oder spielen – Fußball ist für mich die schönste Nebensache der Welt. Auf Spiekeroog genieße ich meinen freien Tag oft am Strand und komme dort zur Ruhe.