Ein eigener Holzbackofen – Workshop mit einem echten Meister

Am 7. und 8. Juni wurde eine Gruppe Lietzer rund um Sportpädagoge Nils Windoffer zu echten Backofenbauern. Backofenmeister Daniel Reisinger aus dem bayerischen Berching war zu Besuch am Inselinternat. Mit der Arbeit vieler Hände entstand im Rahmen eines Workshops gleich neben dem Offenen Treff (OT) ein Holzbackofen, in dem zukünftig Pizza, Brot und Co. schnell, knusprig und mit einer unverwechselbaren Geschmacksnote zubereitet werden können.

Auf die Idee gekommen waren Nils und die OT-Gilde. Die Finanzierung des Workshops hatten sie zuvor über das Einwerben von Spenden gesichert. Auch der Schulverein beteiligte sich mit großer Freude an der Unterstützung des Projekts.

„Abends für die Gemeinschaft Pizza auf traditionelle Weise backen – das wollten wir unbedingt machen“, erinnert sich Nils. Und dafür musste ein Experte her. Bei ihrer Recherche stießen sie schließlich auf Ofenbau-Meister Daniel. Der hat sich zur Aufgabe gemacht, angehende Hobbybäcker für dieses spannende Handwerk zu begeistern und zusammen mit ihnen den eigenen Ofen zu bauen. „Auf diese Weise kann ich meine eigene Leidenschaft fürs Feuerbacken weitergeben und diese Tradition lebendig halten“, freut sich Daniel. „Ganz besonders gern arbeite ich dabei tatsächlich mit Jugendlichen. Sie sind begeisterungsfähig, offen für Neues und können kräftig mit anpacken.“

Das taten sie dann auch, als es daran ging, den Ofen auf dem zuvor vom Lietzer Handwerksteam errichteten Sockel Stück für Stück entstehen zu lassen. Über einer runden Fläche aus Schamottsteinen errichteten sie mit viel Sand und mit Hilfe einer speziell gefertigten Schablone eine Kuppel, auf die sie dann im nächsten Schritt sorgfältig den Feuerbeton auftrugen. Ein aufmerksames Auge und exakte Vermessungskünste waren notwendig, um Ofeneingang zu mauern und die Tür aus Metall ausgesägt und einzupassen. Jeden Schritt des Entstehungsprozesses begleitete Daniel dabei mit detaillierten Erklärungen und seinem umfangreichen Hintergrundwissen.

Nachdem der Feuerbeton getrocknet war, mussten die Nachwuchsofenbauer noch die letzte Geduldsprobe meistern und allen Sand wieder herausholen. Dabei steckte schnell so mancher bis zur Hüfte im Ofen. Nach getaner Arbeit konnten sie dann endlich ihren Lietz-Ofen zusammen mit der Internatsgemeinschaft mit einem ersten kleinen Feuer einweihen. Bevor die erste Pizza hineingeschoben werden kann, muss der Ofen jedoch noch gut drei Wochen durchtrocknen, und die Kuppel erhält noch eine Hüllschicht.

Wenn nach den Sommerferien die Lietzer wieder in ihr zweites Zuhause zurückkehren, kann dann endlich der erste Pizza-Abend mit dem Holzbackofen starten.