Durchs Kamera-Auge die Welt entdecken – Lietz-Schüler Maxi ist begeisterter Hobbyfotograf
Besondere Augenblicke mit seiner Kamera einzufangen ist eine der großen Leidenschaften des Zwölftklässlers Maxi Langner. Im Interview hat er uns erzählt, wie er seine Begeisterung für die Fotografie entdeckte und welche Faszination insbesondere die Astrofotografie auf der Sterneninsel Spiekeroog für ihn hat.
Maxi, Du lebst seit fast 17 Jahren mit Deinen Eltern auf Spiekeroog und bist 2019 als Siebtklässler an die Lietz gekommen. Wenn Du in Deiner Freizeit nicht gerade segelst, Volleyball, Badminton oder Fußball spielst, beschäftigst Du Dich intensiv mit dem Thema Fotografie. Kannst Du Dich noch erinnern, wann bei Dir das Interesse an diesem Hobby geweckt wurde?
Maxi: Mein Interesse für die Fotografie kam, als ich vor langer Zeit als mir langweilig war, mal mit der Kamera meines Vaters herumspielte. Mit ein paar Videos von YouTube und etwas Ausprobieren kamen dann auch coole Ergebnisse heraus, und schnell war ich immer öfter mit der Kamera unterwegs.
Mit dem Geld, das ich zur Konfirmation bekam, kaufte ich mir dann meine eigene Kamera, und dann ging es erst so richtig los. Die ersten Motive, die ich im Visier hatte, waren Tiere. Das war schon eine Herausforderung. Ich stand auch schon mal morgens ganz früh auf, um den Sonnenaufgang einzufangen oder verbrachte ganze Nachmittage mit dem Fotografieren. Langweilig wurde es nie. Irgendwann kaufte ich mir auch mein zweites und drittes Objektiv. Jetzt war die einzige Grenze erst einmal ich selbst.
Die Astrofotografie packte mich dann im Winter 2022. Es wurde immer früher dunkel und das Licht war weg. Aber nicht ganz, denn mit eintretender Dunkelheit offenbarte sich der Sternenhimmel. Eine Welt, welche mindestens genauso spannend ist wie die, die wir am Tag kennen. Ich besuchte regelmäßig die Astronomie-AG der Schule, informierte ich mich dort über die Sterne und andere Galaxien und suchte mir mein erstes Motiv aus: die uns am nächsten gelegene Galaxie M31, besser bekannt als Andromedagalaxie. Mit bloßem Auge kann man sie nicht sehen, die Kamera jedoch fängt sie als beeindruckende, strahlende Ellipse in der Dunkelheit des Weltraums ein. Das zu sehen, ist ein echter Wow-Moment.
Was fasziniert Dich besonders an der Fotografie?
Maxi: Das Faszinierende an der Fotografie ist, dass man Momente einfangen kann, die oft flüchtig sind, oder die man – wie im Falle der Astrofotografie – mit dem Auge so nicht sieht. Man kann seiner Kreativität völlig freien Lauf lassen. Die größte Grenze ist dabei oft man selbst und nicht unbedingt die Kamera.
Inwiefern bietet Dir die Insel spannende Fotomotive?
Maxi: Die Insel ist zwar klein, aber voller schöner Orte. Strand, Dünen, Wald, Tiere Wasser, fast alles, was die Natur zu bieten hat. Wenn man glaubt, man hat schon alle Tiere gesehen, irrt man sich, denn egal wo, man wird immer noch neue entdecken. Egal, wie oft man den Sonnenuntergang schon gesehen hat, er sieht immer anders aus, und vor allem auch an verschiedenen Orten auf der Insel. Kein Tag gleicht dem anderen, und genau das macht es so spannend.
Seit August 2021 ist Spiekeroog offiziell von der Dark Sky Association als Sterneninsel zertifiziert. Du lebst also an einem der dunkelsten Orte Deutschlands, über dem sich in wolkenlosen Nächten ein unvergleichlich schöner Sternenhimmel aufspannt. Dazu konnte man vor einigen Wochen auch noch das Farbenspiel von Polarlichtern beobachten und mit der Kamera einfangen. Das sind für Dich natürlich tolle Gelegenheiten, Dein fotografisches Können einzusetzen. Was ist für Dich die besondere Herausforderung bei der Astrofotografie?
Maxi: Die größte Herausforderung ist zum einen, die Zeit dafür zu finden, denn die Astrofotografie spielt sich dann ab, wenn man eigentlich schon schläft. Im besten Fall sollten man daher am nächsten Tag frei haben. Die andere Herausforderung ist das Wetter, denn sobald der Mond scheint oder nur die kleinsten Wolken da sind, bekommt man sehr schnell keine guten Ergebnisse mehr. Kälte spielt zwar auch eine Rolle, lässt sich aber eher aushalten als schlechtes Wetter oder eine zu helle Nacht.
Hast Du dabei ein Lieblingsmotiv und wenn ja, warum?
Maxi: Ein Lieblingsmotiv habe ich nicht. Einer meiner Favoriten ist jedoch die Andromedagalaxie, denn sie ist relativ hell, gut zu finden und auch ohne spezielles Equipment gut zu fotografieren.
Was würdest Du denjenigen empfehlen, die in die Astrofotografie einsteigen wollen?
Maxi: Man braucht zunächst einmal keine spezielle Ausrüstung, um gute Bilder zu machen. Ein Stativ, eine Kamera mit manuellem Modus und ganz viel Geduld reichen für den Anfang. Hat man die Fotos dann gemacht, spielt sich anschließend sehr viel am Computer ab, denn die Bilder, die man aus der Kamera bekommt, sehen, je nachdem, was fotografiert wird, erst einmal unscheinbar aus. Mit der richtigen Nachbearbeitung kann man jedoch alle Informationen aus dem Bild sichtbar machen.
Wenn man mit seiner Ausrüstung dann an die Grenzen gekommen ist, ist für Motive, welche sich tiefer im Nachthimmel befinden, eine automatische Sternnachführung sehr hilfreich. Außerdem sind lichtstarke Objektive sowie ein gutes Stativ, welches möglichst stabil steht, wichtig, damit die Kamera nicht wackelt, denn das kann sehr viele Aufnahmen nutzlos machen. Ich konnte für mich mit einer Sternnachführung auch den größten Sprung machen. Mit Hilfe dieser ist mir auch gelungen, ein relativ klares Bild der Andromedagalaxie zu machen.